Kreis Wesel. Der Kreistag Wesel hat die Verlängerung des Verhütungsmittelfonds beschlossen. Welchen Entscheidungen in der Sitzung noch gefallen sind.
Der Zugang zu Verhütungsmitteln soll im Kreis Wesel weiterhin nicht am Geldbeutel scheitern: Deshalb hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung die Fortführung des Verhütungsmittelfonds beschlossen, der im vergangenen Jahr erstmals eingerichtet wurde. Denn die Nachfrage nach der finanziellen Förderung ist groß: Eine erste Auswertung der Kreisverwaltung hatte ergeben, dass bereits nach sechs Monaten mehr als 75 Prozent der Mittel abgerufen worden waren. Eine breite Mehrheit im Kreistag sprach sich nun dafür aus, dieses Projekt weiterhin zu fördern. Für 2024 werden 15.000 Euro und für 2025 dann 20.000 Euro für den Verhütungsmittelfonds zur Verfügung gestellt.
Der Gedanke dahinter: Menschen, die von staatlichen Leistungen zum Unterhalt abhängig sind, können dieses Geld in Anspruch nehmen, um ungewollte Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche zu vermeiden. Damit die Frauen nicht zum Amt gehen müssen, um das Geld zu beantragen, sind die Schwangerschaftsberatungsstellen im Kreis Wesel die ersten Anlaufstellen. Langzeitverhütung, etwa durch das Einsetzen einer Spirale, steht im Vordergrund. Verhütung ist teuer und die Krankenkassen zahlen auf Rezept Verhütungsmittel nur bis zum 22. Lebensjahr.
Welche Entscheidungen der Kreistag Wesel noch getroffen hat
Der Kreistag hat noch weitere Entscheidungen getroffen: So wurde mit großer Mehrheit der Antrag der Grünen angenommen, den Heckenwettbewerb in diesem und um nächsten Jahr fortzusetzen – jeweils stehen 250.000 Euro für die Anpflanzung und Pflege weiterer Hecken bereit. Die Mittel sollen vorrangig für die Konzepte eingesetzt werden, die 2023 im Rahmen des Wettbewerbs nicht prämiert werden konnten. Die Anpflanzung und Pflege von Hecken ist eine Maßnahme der Klimaoffensive des Kreises Wesel.
Der Kreis wird im Jahr 2024 auf einstimmigen Beschluss außerdem wieder den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ durchführen. Der zum mittlerweile 28. Mal ausgeschriebene Wettbewerb sei ein Motor für die dörfliche Entwicklung, heißt es von der Verwaltung. Im Vordergrund stehen die ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung sowie das bürgerliche Engagement. Ziel des Wettbewerbs ist es, die kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen, baulichen und ökologischen Strukturen der Dörfer zu erhalten, Perspektiven gemeinschaftlich aufzubauen und nachhaltig umzusetzen. Das letzte Mal führte der Kreis den Wettbewerb 2021 durch. Gewonnen hatte Alpen-Veen, das auf Landesebene sogar eine Silberplakette erlangte. Die Bewertungskommission setzt sich aus Fachprüfern der Verwaltung, der Bezirksregierung und der Landwirtschaftskammer sowie aus Mitgliedern des Kreistages zusammen. Der Kreistag hat die Verwaltung nun beauftragt, zu klären, welche Kommunen teilnehmen möchten.