Kreis Wesel. Seit etwa einem Monat prüfen Land und Kreis Wesel den möglichen Abschuss der im Kreis Wesel lebenden Wölfin Gloria. Viele Fragen bleiben offen.
Mitte November hat die NRW-Landesregierung ein Verfahren zum Abschuss von Wölfin Gloria eingeleitet. Der Grund: Sie habe zum wiederholten Mal in kurzen Abständen als wirksam erachtete Herdenschutzmaßnahmen überwunden. Wie geht es nun weiter? Die Prüfung dauere an und werde mit der gebotenen Gründlichkeit erfolgen, teilt der Kreis Wesel auf Anfrage mit. Er befinde sich dabei in enger Abstimmung mit dem Ministerium, es gehe um vielfältige rechtliche Fragestellungen. Wann diese Prüfungen abgeschlossen sind, können oder wollen weder das Umweltministerium noch der Kreis derzeit beantworten.
Unklar bleibt auch, welcher rechtliche Rahmen im Fall um Gloria greifen könnte. Wie berichtet, haben Bund und Länder sich kürzlich auf ein gemeinsames Vorgehen bei einem möglichen Schnellabschluss problematischer Wölfe geeinigt. Sechs Bundesländer wollen hier ihre Wolfsverordnung entsprechend ändern, heißt es zur Erläuterung aus dem Umweltministerium.
Weiterer Riss in Schermbeck: Wölfin Gloria war beteiligt
Grundlage sind Vorschläge der Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Diese sehen in Gebietskörperschaften mit einem erhöhten Rissaufkommen, bestimmt durch die Länder, bereits nach erstmaligem Überwinden des zumutbaren Herdenschutzes und einem Riss von Weidetieren, die Möglichkeit einer Abschussgenehmigung vor. Diese soll 21 Tage in 1000 Metern um die Rissstelle gültig sein, eine DNA-Probe braucht es demzufolge dann nicht mehr. Laut Lemke seien die Pläne mit EU-Recht vereinbar.
Das Umweltministerium hatte zudem im Oktober bereits eine Novelle der Wolfsverordnung vorbereitet, welche die Möglichkeit eines Abschusses konkretisieren soll. Die Verbändeanhörung dazu sei abgeschlossen, nun werde geprüft, ob Aspekte aus dem Beschluss der Umweltministerkonferenz noch umgesetzt werden müssen, so das Ministerium.
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Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) steht inzwischen fest, dass Gloria auch für einen Nutztierriss am 31. Oktober in Schermbeck mitverantwortlich ist. Weitere sechs Vorfälle in den Wochen zuvor gehen ebenfalls auf ihr Konto.