Kreis Wesel. Die Asiatische Hornisse hat den Kreis Wesel erreicht. Mithilfe beim Auffinden ist wichtig – aber Imker betonen Unterschiede zur heimischen Art.
In drei Fällen hat die Untere Naturschutzbehörde die Asiatische Hornisse im Kreis Wesel festgestellt. Immerhin: Die Nester konnten 100-prozentig entfernt werden. Darüber zeigt sich Eckhard Uhlenbruck, Vorsitzender des Imkervereins Hünxe und Sprecher der Imker im Kreis, erstmal erleichtert. Die Mithilfe der Bevölkerung beim Auffinden der Nester ist wichtig. Doch dem Imker ist es ein Anliegen, die Unterschiede zwischen der invasiven Asiatischen Hornisse einerseits und der heimischen Europäischen Hornisse andererseits herauszustellen. Denn derzeit gehen beim Kreis viel zu viele Meldungen von der heimischen Art ein. Das lenkt mitunter vom eigentlichen Problem ab.
Nichts Gelbes beim Fliegen - Was die Asiatische Hornisse ausmacht
„Die Europäische Hornisse ist wichtig für unseren Naturhaushalt“, sie stelle für Bienen und Bestäuber in keiner Weise eine Gefahr dar, betont Uhlenbruck. Anders die Asiatische Hornisse mit dem lateinischen Namen Vespa velutina, ursprünglich aus Südostasien stammend. Da sie sich von anderen Insekten ernährt, bedroht sie, wie berichtet, vor allem die heimischen Bienen- und Wespenarten. Die Asiatische Hornisse sei im Gegensatz zur heimischen Art „sehr dunkel. Man sieht beim Fliegen nichts Gelbes schimmern“, erläutert der Imker. Zudem sei die Asiatische Hornisse etwas kleiner. Auch bei den Nestern gibt es Unterschiede: Die einheimische Art brüte in Höhlen, gerne im Dachvorsprung oder in Vogelkästen. Die Asiatische Hornisse baue ihr Nest derweil zunächst in Bodennähe, häufig in Nischen, jetzt aber verlege sie ihre Nester in die Bäume.
Ob die Imker im Kreis alarmiert sind? Ein bisschen in Sorge seien sie schon, so Uhlenbruck. In Frankreich ist sie schon länger nachgewiesen. Was dort von Imkerkollegen zu hören sei, sei nicht sehr erfreulich. „Sie rotten die Bienenvölker dort nicht aus, ziehen sie aber arg in Mitleidenschaft.“
Asiatische Hornisse: Imker im Kreis Wesel hoffen auf verlangsamte Ausbreitung
Man sei guter Hoffnung, dass durch den Informationsvorsprung und die Unterstützung durch den Kreis die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse zumindest verlangsamt werden und die Population niedrig gehalten werden könne, so Uhlenbruck. Denn das Problem ist ihr aggressives Jagdverhalten: Sie schlage dort zu, wo andere Insekten geballt auftauchen – eine Gefahr nicht nur für die Honig-, sondern auch für Wildbienen, etwa an Bienenhotels. Um vorzubeugen, ist den Imkern eine zielgerichtete Bekämpfung der invasiven Art wichtig.
Wer sich unsicher ist, ob er eine heimische oder die invasive Art entdeckt hat, könne sich auch an die Imker vor Ort wenden. Auf der Internetseite des Imkerverbands Rheinland sind Ansprechpartner zu finden: www.imkerverbandrheinland.de/wir-ueber-uns/kreisverbaendeortsvereine/. Auch auf der Internetseite des Landesamts für Natur und Umwelt gibt es Infos über Aussehen und Verwechslungsmöglichkeiten. Wer eine Asiatische Hornisse melden möchte, sollte die Info – möglichst mit Foto – an die Untere Naturschutzbehörde schicken.