Kreis Wesel. Die Meisten mögen Igel. Jetzt lädt der BUND Kreisgruppe Wesel zum Tag des Igels ein und verrät, wie jeder den stacheligen Kerlchen helfen kann.

Heimischen Igeln geht es aktuell nicht gut. Die BUND-Kreisgruppe Wesel will für die kleinen Säuger jetzt aktiv werden und lädt zum „Tag des Igels“ am 6. August ins Aboretum Grenzenlust (Hamminkeln, Bruchweg 4-6). Das Aboretum unterstützt die Aktion, auch der Verein Pro Igel macht mit. Jeder kann etwas für Igel tun, wie genau das geht, wollen die Aktiven an diesem Tag informativ, aber auch spielerisch und unterhaltsam vermitteln. Auf dem Programm stehen Vorträge und Aktionen, es gibt auch kindgerechte Angebote.

Uta Göbel vom Verein Pro Igel informiert um 12, 13 und 15.45 Uhr in ihrem Vortrag „Der Igel – unser Nachbar und Wildtier“ über Lebensweise des Igels, die Gefahren, denen er ausgesetzt ist und über die Möglichkeiten, den Tieren zu helfen. Der Vortrag dauert jeweils eine halbe Stunde. Angelika Eckel von der BUND Kreisgruppe Wesel gibt Anfängern, groß und klein, Tipps für den Umgang mit der Wildkamera, an der sich die Teilnehmer auch ganz praktisch versuchen dürfen (12.30 bis 13 Uhr). Beim Igel-Quiz geht es um Fragen rund um das Tier, seine großen Probleme und wie jeder etwas tun kann. Runde eins wird um 13.30 Uhr aufgelöst, dann gibt es auch Preise zu gewinnen. Runde zwei endet um 16.15 Uhr. Was Igel gern fressen erkunden Kinder um 15 Uhr beim Rundgang mit der Becherlupe.

Zauberhafte Geschichte vom Igelbaby Ninna für Kinder und Erwachsene

Erwachsene und Kinder können sich um 14.15 Uhr von einer Geschichte bezaubern lassen, Angelika Eckel liest aus „Eine Handvoll Glück“ von Massimo Vacchetta: Es ist die Geschichte eines Tierarztes, der das Igelbaby Ninna großzieht und sich hinterher kaum dazu durchringen kann, Ninna in die Freiheit zu entlassen – doch Igel sind keine Haustiere. Um 15 Uhr gibt es eine Information, wie Gärten igelfreundlich und igelsicher werden können – hier geht es um Pflanzen, Schlafplätze, Trinkmöglichkeiten, das Absichern von Kellertreppen und Lichtschächten und mehr. Das komplette Programm beginnt um 11 Uhr und endet um 18 Uhr, es wird um eine Spende von drei Euro gebeten.

Igel, so der BUND, wurden durch die Industrialisierung der Landwirtschaft seit Mitte des 20. Jahrhunderts in Gärten und Parks vertrieben. Auch hier geht es den kleinen Insektenfressern inzwischen nicht mehr gut: Der Klimawandel sorgt für trockene Sommer, die nahrhaften Regenwürmer ziehen sich in tiefere Bodenschichten zurück. Menschen versiegeln die Böden, rechen im Herbst das Laub zusammen und nehmen dem Igel damit sein „Bettzeug“, wie der BUND es beschreibt. Rasentrimmer und Mähroboter fügen den Tieren schwere, teils tödliche Verletzungen zu: Sie fliehen nicht, sondern rollen sich bei Gefahr zusammen. Igel brauchen naturnahe Gärten, in denen sie genug Nahrung und sichere Unterschlupfmöglichkeiten finden

Wer Insekten fördert, tut dem Igel damit etwas Gutes

Also können Menschen ohne Garten nichts für die Igel tun? Doch, sie können den Balkon insektenfreundlich gestalten, das hilft den Speiseplan der Tiere zu sichern. Und sie können nachts in der Siedlung darauf achten, dass sie keinen Igel überfahren – Fuß vom Gas!