Kreis Wesel. Experten fürchten wegen der Hitze erhöhte Sterblichkeit. Die SPD im Kreis Wesel unterstützt einen Vorstoß des VDK zum Schutz älterer Menschen.
Angesichts der aktuellen Hitzewelle fordert die SPD-Fraktion im Kreis Wesel dringende Hilfen für Senioren, das geht aus einer Mitteilung hervor. Damit unterstützt die SPD eine Initiative des Sozialverbands VdK. Horst Vöge, Vorsitzender des VDK-Niederrhein, hat wie auch 2022 Hitzeschutzpläne beim Kreis Wesel angemahnt und sich an Landrat Ingo Brohl gewandt. Experten befürchten erhöhte Sterblichkeitsraten.
Der Kreis Wesel sah seine Zuständigkeit zuletzt bei der Gesundheitsprävention, das Gesundheitsamt hatte wegen der Pandemie im vergangenen Jahr allerdings keine Kapazitäten, hieß es damals. Auch verwies der Kreis an die planungsrechtliche Zuständigkeit der Kommunen mit Blick auf Hitzeschutz im städtebaulichen Sinn. Auch den Kreis Kleve hat Vöge aufgefordert, umgehend alle notwendigen Schutzmaßnahmen für vulnerable Gruppen zu ergreifen.
Paic (SPD) sieht Kreis Wesel in der Pflicht, Aufgabe als Aufsichtsbehörde nachzukommen
„Angesichts der Bruthitze braucht die ältere Generation die ganze Aufmerksamkeit von Politik und Verwaltung“, forderte Peter Paic, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion Kreis Wesel am Samstag in einer Veranstaltung der AWO in Moers. Man dürfe „die pflegebedürftigen Menschen nicht ohne besondere Hilfe sich selbst überlassen“, so Paic. Jetzt habe der Kreis Wesel eine besonders dringende Verpflichtung, seiner Aufgabe als Aufsichtsbehörde nachzukommen. „Unsere Eltern, Großeltern und pflegebedürftige Menschen leiden jetzt schon körperlich an den Folgen des Klimawandels. Sie können nicht darauf warten, dass Protestbewegungen sich für das Schicksal der alten Generation interessieren, sie brauchen praktische Hilfe, jetzt. Mobile Klimageräte in Pflege- und Altenheimen sollten umgehend eingesetzt werden. Medikamente für ältere Hitzepatienten müssen in ausreichender Menge vorhanden sein“, sagte Paic. Dafür müsse der Landrat des Kreises Wesel sofort Hitzeschutzmaßnahmen anordnen.
„Schon jetzt sind die Zustände in vielen Alten- oder Pflegeheimen unerträglich und wir dürfen dies der älteren Generation nicht zumuten, ohne jede denkbare Anstrengung zu unternehmen, diesen Menschen das Leben erträglicher zu machen, ja vielleicht sogar zu retten“, so Paic weiter.