Kreis Wesel. Direkte Begegnungen mit Wölfen sind laut Experten selten, im Wolfsgebiet Schermbeck aber nicht auszuschließen. Was in so einem Fall geraten wird.

Ein verletztes Pony sowie angebliche Wolfssichtungen haben Anwohner in Wesel und Hamminkeln zuletzt beschäftigt. Experten sind sich einig, dass sich Wölfe dem Menschen gegenüber vorsichtig verhalten und Begegnungen auf unter 100 Metern vermeiden – nichtsdestotrotz sind sie in einem Wolfsgebiet nicht auszuschließen, wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz auf seiner Homepage schreibt.

Bundesministerium: Wie sich der Wolf bei Begegnungen verhält

Zu solchen Begegnungen komme es vor allem dann, wenn das Tier aufgrund ungünstiger Windverhältnisse die Anwesenheit des Menschen noch nicht bemerkt habe. „Wenn sie den Menschen wahrnehmen, fliehen die Wölfe meist nicht panisch, sondern orientieren sich zunächst einen Augenblick lang und ziehen sich dann zurück“, erläutert das Ministerium.

Und wie sollte der Mensch reagieren? Grundsätzlich sich ruhig verhalten und Abstand halten, so die Experten. „Wenn der Wolf sich nicht zurückzieht und Ihnen die Situation nicht geheuer ist, sprechen Sie laut oder klatschen Sie in die Hände, um sich bemerkbar zu machen.“ Wichtig: nicht davon rennen, das könne sonst das Verfolgungsverhalten des Tieres auslösen. Sollte sich der Wolf wider Erwarten nähern, wird geraten, stehen zu bleiben, sich groß zu machen – um ihn so möglichst einzuschüchtern. „In einem solchen Fall sollten Sie eher einen Schritt auf das Tier zugehen, als zurückweichen.“

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Das Ministerium betont, dass es sich bei Wölfen um „große wehrhafte Wildtiere“ handelt, man sollte ihnen mit Respekt begegnen, sich ihnen nicht nähern oder sie anlocken, auch dürften die Tiere nicht gefüttert werden oder Essensreste zurückgelassen werden, weil sonst die instinktive Vorsicht verloren gehe. „Lassen Sie ihm Raum für den Rückzug“, heißt es. Begegnungen sollten dem Lanuv gemeldet werden.

Nicht wenige sind im Kreis Wesel mit ihrem Hund unterwegs. Als ihre Vorfahren betrachten Wölfe die Haustiere unter Umständen als Artgenossen und sind neugierig – eine Begegnung kann aber zu Missverständnissen führen. „Generell sollten Hunde im Wolfsgebiet angeleint beziehungsweise nahe bei ihrem Besitzer geführt werden“, rät das Ministerium. Bei einem Zusammentreffen sollten Besitzer ihren Hund also zu sich rufen, ihn anleinen und sich ruhig zurückziehen. „Falls der Wolf weiter Interesse an dem Hund zeigt, sollte man sich durch Rufen deutlich bemerkbar machen und den Wolf gegebenenfalls durch das Werfen von Gegenständen vertreiben.“