Kreis Wesel. Wann ist in Wesel, Moers und Dinslaken im Jahr 2023 ein verkaufsoffener Sonntag? Wir haben die Termine in der Übersicht für Sie gesammelt.
- Verkaufsoffene Sonntage in Wesel, Moers und Dinslaken - alle noch offenen Termine für 2023.
- Kritik kommt von den Gewerkschaften. Die Mitarbeitenden im Einzelhandel würden verkaufsoffene Sonntage belasten.
- Verkaufsoffene Sonntage: Mittlerweile gibt es klare Regeln, an die sich die Veranstalter halten müssen.
Nachfolgend sind die noch offenen Termine der verkaufsoffenen Sonntage 2023 im Kreis Wesel aufgeführt, jeweils von 13 bis 18 Uhr können Kunden durch die Läden gehen, bummeln und shoppen. Das wird jedoch von den Gewerkschaften gar nicht gern gesehen, woraufhin sie deutliche Kritik äußerten. Die folgenden Termine sind ohne Gewähr:
Verkaufsoffene Sonntage in Wesel, Alpen und Voerde: Die Termine
- 3. September (Voerde)
- 10. September (Wesel & Voerde)
- 24. September (Voerde)
- 8. Oktober (Alpen)
- 3. Dezember (Wesel & Voerde)
Xanten ist in Sachen verkaufsoffener Sonntag Termin-Vorreiter
Insgesamt fünf Termine sind für dieses Jahr in Xanten geplant: Jeden Monat einer. Für den Nachbarort Sonsbeck ist nur ein verkaufsoffener Sonntag in Planung.
- 6. August
- 10. September
- 17. September (Sonsbeck)
- 15. Oktober
- 19. November
- 10. Dezember
Wann ist verkaufsoffener Sonntag in Dinslaken?
- 10. September (Hiesfeld)
- 1. Oktober
- 17. Dezember
Verkaufsoffener Sonntag in Moers
- 1. Oktober
Verkaufsoffene Sonntage in Hamminkeln und Neukirchen-Vluyn
- 27. August (Hamminkeln)
- 5. November (Neukirchen-Vluyn)
Kamp-Lintfort, Rheinberg und Hünxe verzichten auf verkaufsoffene Sonntage.
Gewerkschaften kritisieren verkaufsoffene Sonntage
Sonntags übers Stadtfest bummeln und dann shoppen gehen – der Einzelhandel sieht das gern, die Gewerkschaften weniger. Die Gewerkschaft Verdi hat stets einen wachsamen Blick darauf, ob es dabei mit rechten Dingen zugeht: „Rein rechtlich können die Geschäfte von montags bis samstags rund um die Uhr öffnen“, sagt Sabine Busch, stellvertretende Geschäftsführerin von Verdi linker Niederrhein, obwohl das niemand mache, es lohnt sich nicht.
„Der Sonntag ist der einzige geschützte Tag, das ist ein hohes Gut.“ Dennoch haben Gerichte inzwischen klare Regeln aufgestellt, an die sich die Veranstalter halten müssen, es komme nur noch selten vor, dass Verdi klagen müsse, die Spielregeln sind festgelegt. „Rechtswidrige Anträge kritisieren wir, die Veranstalter bessern dann meist nach. Die anderen müssen wir hinnehmen“, sagt Sabine Busch. Bis zu acht offene Sonntage darf es in einer Kommune geben, und zwar gebunden an eine Veranstaltung wie beispielsweise ein Stadtfest.
Verkaufsoffener Sonntag ist nur legal, wenn die Regeln erfüllt werden
Wichtig für die Rechtmäßigkeit ist, dass die Veranstaltung der Publikumsmagnet ist, nicht das Einkaufsangebot. Martin Petig, bei Verdi Duisburg-Niederrhein für den Handel zuständig, präzisiert, dass Fest und Öffnungen räumlich nahe beieinander liegen müssen. „Es kann nicht sein, dass in der City ein Stadtfest gefeiert wird und der Baumarkt auf der Grünen Wiese auch geöffnet hat. Oder dass eine ganze Innenstadt öffnet, nur weil an einer Stelle etwas passiert.“
„Die Kriterien sind kein Geheimnis, wir haben inzwischen einen guten Austausch mit den Städten“, erläutert Sabine Busch. Im Fall Kamp-Lintfort ist das im vergangenen Jahr aber nicht gelungen: Im September sollte es anlässlich des Stadtfestes einen verkaufsoffenen Sonntag geben. Nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit Verdi wurde es kurzfristig abgesagt. „Gemeinsam mit der Werbegemeinschaft wird die Stadtverwaltung zunächst ein neues Konzept für künftige verkaufsoffene Sonntage entwickeln“, teilt die Stadt auf Anfrage mit – für 2023 ist keiner geplant. 2020 erging es Dinslaken ähnlich, der verkaufsoffene Sonntag im Oktober fiel aus.
Bietet ein verkaufsoffener Sonntag Einzelhändlern die Chance, sich zu präsentieren?
Lohnt sich dieser Aufwand für die Einzelhändler überhaupt? Sabine Busch sagt nein. „Die Menschen haben ein bestimmtes Budget, wenn sie es am Sonntag ausgeben, kommen sie am Montag nicht“, ihr Kollege Petig sieht auch, dass die Städte einander mit ihren offenen Sonntagen Konkurrenz machen, „man kann sein Geld nur einmal ausgeben“.
Doris Lewitzky, Geschäftsführerin des Handelsverbands NRW-Niederrhein, widerspricht. Umfragen und auch aktuelle Erhebungen hätten gezeigt, dass vor allem Familien und jüngere Menschen längere Öffnungszeiten und offene Sonntage schätzen. „Es ist ein Grund, in die Innenstädte zu gehen, zusammen mit einer Veranstaltung die Stadt einmal anders wahrzunehmen“, sagt sie. „Man kann sich Zeit nehmen, das ist etwas ganz anderes, als zwischen Feierabend und Abendessen hastig einzukaufen.“
Gewerkschaften und Kirchen geben eine Stellungnahme ab
Die Einzelhändler hätten die Gelegenheit, sich zu präsentieren und sich vom Online-Geschäft abzuheben. Ein Argument, das Martin Petig, nicht gelten lässt. Die Kommunen müssen in ihre Innenstädte investieren, sagt er. Gegen die Ödnis von Ein-Euro-Shops, Billigbäckereien und Handyläden helfe es nicht, sonntags zu öffnen, und: „Wer ohnehin gern zuhause abends auf dem Sofa bestellt, geht auch am Sonntag nicht in die Stadt.“
Bevor verkaufsoffene Sonntage in den Gemeinderäten beschlossen werden, werden zum Beispiel Gewerkschaften und Kirchen um Stellungnahmen gebeten, ein Verfahren, das derzeit noch in einigen Kommunen läuft, auch haben noch nicht alle Räte einen Beschluss gefasst.