Kreis Wesel. Kommt es im Kreis Wesel zu einer Entspannung bei den Preisen für Eigentumswohnungen? Eine neue Auswertung macht erstmal kaum Hoffnung.
Die Bauzinsen steigen – und die Preise für Immobilien sinken im Gegenzug? Von der erhofften Entspannung auf dem Immobilienmarkt ist im Kreis Wesel zumindest derzeit noch nicht viel zu spüren. Das belegen nun auch aktuelle Zahlen, die das Immobilienportal Immowelt.de veröffentlicht hat. Demnach haben die Auswertungen zwar ergeben, dass sich im Westen von Deutschland grundsätzlich eine Trendwende bei den Preisen für Wohnungen abzeichnet. Das betrifft aber in erster Linie Großstädte wie Düsseldorf, Frankfurt oder Köln mit einem ohnehin völlig aus dem Ruder gelaufenen Immobilienmarkt.
Immobilienpreise im Kreis Wesel im Vergleich mit den Nachbarn
Auf dem Land sieht es, abgesehen vom direkten Umland einiger der genannten Ballungsräume, laut der Auswertung größtenteils noch anders aus: Die Preise steigen weiter – auch im Kreis Wesel. So hat das Portal für Eigentumswohnungen im Kreisgebiet eine Preissteigerung von acht Prozent innerhalb eines Jahres ausgemacht: Während der Quadratmeter im Oktober 2021 noch 2166 Euro kostete, wurden zwölf Monate später gut 2343 Euro auf dem Markt verlangt.
In der direkten Nachbarschaft sieht es nicht anders aus: Im Kreis Viersen stiegen die angezeigten Preise um sechs Prozent von 2350 Euro auf 2480 Euro, im Kreis Kleve wurden nun 2246 Euro pro Quadratmeter verlangt (plus zwölf Prozent), im Kreis Borken lag der Preisanstieg sogar bei 15 Prozent. Ebenso rauf ging es in Duisburg (2021 Euro pro Quadratmeter statt 1801, plus zwölf Prozent), in Krefeld (2542 Euro, neun Prozent mehr) und in Oberhausen (nun 2033 Euro, plus neun Prozent).
Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf dem Onlineportal inserierte Angebote in 106 ausgewählten Stadt- und Landkreisen in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, drei Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) wieder. Es handelt sich um Angebotspreise, nicht um Abschlusspreise. Mögliche Preissenkungen durch Verhandlungen sind also nicht berücksichtigt.
Wie es mit den tatsächlich gezahlten Preisen weitergeht, bleibt abzuwarten. So erwartete zum Beispiel die LBS zuletzt, dass es in bestimmten Orten im Kreis Wesel zu einem Stillstand bei der Aufwärtsspirale kommen könnte. Einen generellen Rückgang halten die Immobilienexperten jedoch für eher unwahrscheinlich, dafür sei die Nachfrage weiterhin zu hoch.