Kreis Wesel. Die Arbeitslosenquote im Kreis lag im Oktober bei 6,2 Prozent. Die Krise mindert die Chance auf einen Job, doch zwei Branchen suchen neue Kräfte.

Trotz Krisenstimmung in den Betrieben und Unternehmen bleibt der Arbeitsmarkt weiterhin einigermaßen robust. Laut Agentur für Arbeit waren im Kreis Wesel im Oktober 15.181 Arbeitslose gemeldet, 232 Personen weniger als noch im September. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte sie bei 6,0 Prozent gelegen.

Arbeitsmarkt im Kreis Wesel: Handel und Gastronomie suchen Arbeitskräfte

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Kreis Wesel im Vergleich zum Vormonat um 17 Personen oder 0,4 Prozent auf 4.205 Personen ab. Gegenüber dem Vorjahr sind 97 Personen oder 2,3 Prozent weniger arbeitslos gemeldet. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 10.976 arbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige betreut. Das sind 215 Personen weniger als im Vormonat, aber 651 Personen beziehungsweise 6,3 Prozent mehr als noch im Oktober 2021. Im Oktober waren im Kreis Wesel 924 Personen (Vormonat: 879) mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet.

Aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt meldeten sich im Oktober 886 Personen arbeitslos. Gleichzeitig meldeten sich 680 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, um eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt aufzunehmen.

Im Oktober meldeten die Arbeitgeber im Kreis Wesel insgesamt 397 neue Stellen. Das sind 133 Stellen mehr als noch im September und 287 Stellen weniger als vor einem Jahr. Aktuell sind insgesamt 1.645 Stellen zu besetzen.

„Die leichte Herbstbelebung dauert an und zeigt grundsätzlich die Robustheit des regionalen Arbeitsmarktes“, sagt Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel. Im gesamten Agenturbezirk mit den Kreisen Wesel und Kleve lag die Arbeitslosenquote im Oktober den dritten Monat in Folge bei 5,8 Prozent. 23.673 Arbeitslose waren demnach gemeldet, 194 Personen oder 0,8 Prozent weniger als noch im September. Allerdings zeigen sich Unterschiede: Während die Arbeitslosigkeit im Kreis Wesel um 230 Personen niedriger lag als im September, waren im Kreis Kleve 38 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.

„Die Chancen, auf dem Arbeitsmarkt unterzukommen, sind, insbesondere für arbeitslose Menschen aktuell abgeschwächt“, sagt Barbara Ossyra. Angesichts der steigenden Energie- und Rohstoffpreise und der unsicheren Situation aufgrund des Krieges mit seinen komplexen Auswirkungen sei nachvollziehbar, dass sich die Unternehmen abwartend verhielten, so Ossyra weiter. Grundsätzlich werde versucht, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an eingearbeiteten Arbeits- und Fachkräften festzuhalten. Gestiegen sei unterdessen die Zahl der gemeldeten Stellen im Einzelhandel und im Gastgewerbe. Das zeige, „dass aktuell das Saisongeschäft rund im Weihnachten näher rückt“, so Barbara Ossyra.