Kreis Wesel. Der Kreis Wesel will Mitglied beim AGFS werden. Derzeit wird ein Antrag erstellt. Die Grünen im Kreis sehen die Priorität in der Infrastruktur.
Das Fahrrad ist am Niederrhein ein beliebtes Verkehrsmittel, es gibt schöne Radrouten etwa mit dem Knotenpunktsystem – aber mit Blick auf die Infrastruktur wohl noch Arbeit. Auch die Wege für Fußgänger spielen eine Rolle, wenn der Kreis Wesel wie berichtet Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS) werden möchte. Der Kreistag hat das Ende des vergangenen Jahres beschlossen, wie ist der aktuelle Stand des Verfahrens?
Stelle im Kreis Wesel kümmert sich um das Thema Nahmobilität
Zur Förderung der Nahmobilität wurde zum Juli eine Stelle besetzt, die sich unter anderem mit dieser Antragsstellung beschäftigt, heißt es dazu vom Kreis. In einem Bericht werden Informationen zu bisherigen Maßnahmen sowie zur Rad- und Fußverkehrsförderung zusammengetragen. Ziel sei es, diesen bis Ende des Jahres bei der AGFS und dem Verkehrsministerium NRW einzureichen. Wird der Antrag angenommen, schauen diese sich dann vor Ort die Gegebenheiten an, möglicherweise müssen noch Hausaufgaben erledigt werden.
Der Radverkehr war kürzlich auch noch mal Thema im Kreistag, als die Verwaltung über einen Sachstand zum Fahrradverleihsystem informiert hat. Die Grünen im Kreis halten ein solches System zur Stärkung des Alltagsradverkehrs neben dem bestehen Niederrheinrad für eine falsche Prioritätensetzung. Die Verwaltung verspreche sich davon unter anderem gute Chancen für die Bewerbung bei der AGFS, heißt es in einer Mitteilung der Kreistagsfraktion im Nachgang.
Grüne im Kreis Wesel: „durchgängig attraktive Radwegeinfrastruktur“
Jürgen Bartsch, Mitglied im Mobilitätsausschuss, nennt andere Möglichkeiten: „Nach meinem Verständnis würden die Kriterien für die Mitgliedschaft wesentlich besser als durch ein weiteres Radverleihsystem durch eine durchgängig attraktive Radwegeinfrastruktur erfüllt werden, orientiert zunächst an den für den Kreis Wesel definierten Radschnell-, Radhaupt und Regionalverbindungen.“ Die Grünen kritisierten zudem die fehlende Flexibilität eines solchen Systems und die Belastung für die Kommunen. „Alternativ und für mich sinnvoller wären die Förderoptionen für den Radwegeausbau bzw. die -sanierung abzuklären“, so der Fraktionsvorsitzende Hubert Kück.
Im Zuge des aktuellen Fahrradklimatests vom ADFC ruft Landrat Ingo Brohl dazu auf, das Radfahren im Kreis zu bewerten und daran teilzunehmen: „Die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger sind für weitere Maßnahmen sehr hilfreich, denn sie wissen am besten, was sie brauchen, um im Alltag mehr mit dem Rad unterwegs zu sein.“ Noch bis 30. November läuft die Umfrage: fahrradklima-test.adfc.de/ Außerdem macht der Kreis Wesel im November mit bei der Bewegungsaktion „Stadt-Land-zu-Fuß“.