Kreis Wesel. Raumtemperatur senken, Warmwasser abstellen, sich vielleicht sogar von der Gasheizung trennen – der Kreis Wesel muss einiges ändern.
Angesichts der sich durch den Krieg in der Ukraine anbahnenden Energieknappheit in Deutschland wollten die Grünen im Kreistag wissen, was der Kreis Wesel in seinen eigenen Immobilien unternimmt, um Energie zu sparen. In der Anfrage der Fraktion geht es um die Bestandsgebäude des Kreises, nicht um die Neu- und Umbauprojekte der Berufskollegs und Förderschulen beispielsweise, bei denen in der Planung bereits Energieeinsparung und Maßnahmen zum Klimaschutz berücksichtigt werden sollen.
Empfehlungen des Deutschen Städtetags befolgen
Grundsätzlich, teilt der Kreis mit, orientiere er sich in seinem Handeln an den Empfehlungen, die der Deutsche Städtetag zum Thema Energiesparen gegeben hat. Darüber hinaus prüfe man derzeit, ob solche Liegenschaften, die aktuell mit Gas beheizt werden, auf regenerative Energien umgestellt werden können.
Will der Kreis den Empfehlungen des Städtetags folgen, stehen recht kurzfristig etliche Maßnahmen an: Es wird beispielsweise empfohlen, in ausgewählten öffentlichen Gebäuden das Warmwasser abzustellen. Bei der Raumlüftung sollen die Geräte auf den Zustand vor der Pandemie zurückgestellt und mobile Luftreiniger und Lüftungsgeräte abgeschaltet werden. Allerdings schränkt der Deutsche Städtetag das in Schulen auf gut belüftbare Räume ein und bleibt mit Blick auf die jeweils aktuelle Pandemieentwicklung flexibel.
Die Außenbeleuchtung repräsentativer Gebäude soll künftig ausgeschaltet bleiben, Innenbeleuchtung auf die energiesparende LED-Technik umgerüstet werden. Heizungssysteme sollen vor Beginn der Heizperiode gecheckt und optimiert werden, die Temperatur in Sport- und Turnhallen sowie in sämtlichen Räumen gesenkt und die Nutzung individueller mobiler Heizgeräte verboten sein.
Hausmeister schulen, Mitarbeiter motivieren
Außerdem sieht der Deutsche Städtetag Überzeugungsarbeit bei den Mitarbeitenden vor und empfiehlt, die Hausmeister speziell zu schulen. Von Beginn der Heizperiode an sollten Mitarbeitende zudem einfache Thermometer erhalten, um die Raumtemperatur zu messen und gegebenenfalls zu regulieren. Das sind im Überblick die Ideen des Deutschen Städtetages. Darüber hinaus hatten die Grünen die Abschaltung der Warmwasseraufbereitung in Sporthallen während der Ferien angeregt, außerdem die Beleuchtung durch Bewegungsmelder zu regulieren.
Diese Anregungen und weitere Anfragen zum Thema Energiesparen, die FDP, AfD-Gruppe und Linke bereits gestellt haben, werde die Verwaltung noch prüfen und im Fachausschuss über die Ergebnisse berichten.