Kreis Wesel. Erneut fordert der Nabu-Kreisvorsitzende Malzbender weitere Ranger für die Naturschutzgebiete im Kreis Wesel. Zuletzt war das abgewiesen worden.
Es gibt zu wenig RVR-Ranger im Kreis Wesel, um die Naturschutzgebiete effektiv vor Menschen zu schützen, die dort ihre Freizeit verbringen - mit ihren frei laufenden Hunden, mit Picknicks, Partys, Lagerfeuern oder Sport. Davon ist der Nabu-Kreisvorsitzende Peter Malzbender überzeugt.
Nabu-Vorsitzender im Kreis Wesel: Zwei Ranger sind zu wenig
Erneut fordert er, die Zahl der Ranger aufzustocken – derzeit sind im Auftrag des Kreises Wesel jeweils zwei von ihnen während der Freiluft-Saison in den Naturschutzgebieten unterwegs und machen die Menschen darauf aufmerksam, welche Regeln dort gelten. Das sei zu wenig und „mehr als unverantwortlich“, kritisiert Malzbender, „es müssten wenigstens noch vier weitere Ranger eingesetzt werden.“ Die Arbeit der eingesetzten Ranger lobt er ausdrücklich, allerdings gelte es 180 Quadratkilometer Fläche zu kontrollieren und zu schützen. Es reiche nicht aus, Naturschutzgebiete auszuweisen, ihre Qualität müsse auch gesichert werden, „das schreibt das Naturschutzgesetz den Behörden vor“, so Malzbender.
Zwar sei aktuell keine Brutzeit, dennoch würden die Tiere in ihren Rückzugsgebieten empfindlich gestört. Im Frühjahr werde so manche Brut auch seltener Vögel wegen der Störungen aufgegeben. „Zwei Ranger für ein derart großes Gebiet, da kann man sich nur an den Kopf fassen“, so der Nabu-Kreisvorsitzende, der für die nächsten Haushaltsberatungen Nachbesserung fordert.
Diskussion um Ranger: Übrig blieb ein Prüfauftrag
Und zwar zum wiederholten Mal: Im vergangenen Jahr war er mit seiner Forderung nach vier zusätzlichen Rangern bereits im Kreisumweltausschuss gescheitert. Zwar hatte sich die SPD-Fraktion angeschlossen und beantragt, die Rangereinsätze zu verdoppeln. Sie scheiterte aber an den Gegenstimmen von CDU, Grünen, FDP und AfD.
Einstimmig beschloss der Ausschuss dann, dass die Verwaltung Gespräche über eine Ausweitung mit dem RVR führen soll, ein Prüfauftrag, der die möglicherweise anfallenden Zusatzkosten ermitteln sollte. Das ist ein Jahr her, jetzt fordert Malzbender, aktiv zu werden.
Gestartet waren die Ranger im Jahr 2019, ein Jahr darauf hatte der Umweltausschuss nach Ende der erfolgreichen Pilotphase in den Naturschutzgebieten beschlossen, das Mandat der RVR-Grün-Ranger um fünf Jahre zu verlängern. Eine zehnjährige Vertragsbindung, wie sie der RVR wünschte um qualifizierte Mitarbeiter für diese Aufgabe binden zu können, lehnte der Kreistag seinerzeit aber ab. (sz)