Wesel. Dass der Sommer extrem trocken ist, zeigen die Messstationen im Kreis Wesel. Im Juli lagen die Werte deutlich unter dem langjährigen Schnitt.
Um festzustellen, dass dieser Sommer besonders trocken ist, reicht meist ein Blick aus dem Fenster: Viel Sonne, wenig Regen ist da zu sehen. Diese gefühlte Wahrnehmung untermauern für den Kreis Wesel Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) und der Linksniederrheinischen Entwässerungs-Genossenschaft (Lineg). Der Juli ist demnach deutlich zu trocken ausgefallen und in den ersten Augusttagen hat sich die Situation sogar noch etwas verschärft.
Trockenheit im Kreis Wesel: Das sind die Werte aus dem Juli
So wurden an den 19 Niederschlagsstationen der Lineg zwischen dem Krefelder Norden und Xanten zwischen 18,5 und 29 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen. Alle Ergebnisse liegen weit unter dem langjährigen Mittelwert, wie Sprecher Ingo Plaschke berichtet. Die geringste Menge Niederschlag wurde an der Messstelle in Rheinberg-Eversael aufgezeichnet mit 18,5 Millimetern. Das ist nur gut ein Viertel der Regenmenge, die in einem durchschnittlichen Juli dort vom Himmel kommt. Im langjährigen Mittel fallen demnach 70 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter.
Auf der anderen Rheinseite sieht es nicht viel besser aus. Im dortigen Kreisgebiet gibt es insgesamt sechs Messstellen der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes: Sie alle liegen beim Niederschlag weit unter dem Durchschnitt. Der niedrigste Juli-Wert wurde in Schermbeck registriert mit 21,1 Millimetern pro Quadratmetern, normal sind im gesamten Einzugsbereich der Lippe 81 Millimeter.
Die Waldbrandgefahr im Kreis Wesel steigt wieder an
Mit einer Ausnahme (Dinslaken-Lohberggraben: 39,6 Millimeter) liegen die Messstellen im Kreis sogar unter dem diesjährigen Juli-Durchschnitt im gesamten Emscher-Lippe-Gebiet. Hier ist es also besonders trocken. Dieser Juli gehört im Gebiet von EGLV sogar zu den zehn trockensten Monaten seit 130 Jahren.
Im August setzt sich der Trend fort, die gemessenen Niederschlagswerte sind äußert gering. So wurden im rechtsrheinischen Kreisgebiet bisher zwischen 3,6 und 6,2 Millimetern pro Quadratmeter gemessen – der mittlerere Monatsniederschlag liegt bei 76 Millimetern. Seit dem 5. August hat es gar nicht mehr geregnet. In Eversael und in Moers-Repelen wurden 2,7 beziehungsweise 3,8 Millimeter Niederschlag im August registriert.
Durch die Trockenheit steigt die Waldbrandgefahr wieder an: Der Deutsche Wetterdienst hat am Mittwoch die Gefahrenstufe vier von fünf für den Kreis Wesel und den gesamten Niederrhein ausgerufen: Damit wird die Gefahrenlage als hoch eingestuft. Zunächst gilt diese Einstufung bis Sonntag.