Kreis Wesel. Der Baustoffverband fordert ebenfalls schnellere Genehmigungen, möchte aber auch noch mehr auf den Dialog setzen.
Der Baustoffverband Vero hat in der Vorstellung seiner Rohstoffstrategie für das Jahr 2022 in NRW den Blick vor allem auf den Kiesabbau im Kreis Wesel gerichtet. Unter anderem fordert auch er ein einfacheres und schnelleres Genehmigungsverfahren für Kiesflächen, bekräftigt aber gleichzeitig seinen Willen zum Dialog bei der Festlegung von Nachnutzungsmöglichkeiten. Außerdem spricht er sich für eine Stärkung des Einsatzes von Recyclingbaustoffen aus. „Wir müssen und können im Recycling noch besser werden“, sagte Vero-Hauptgeschäftsführer Raimo Benger, betonte aber, dass es auch in Zukunft nicht ohne Kies gehen werde.
Vero-Verbandsvorsitzender Christian Strunk sagte, dass in den nächsten fünf Jahren zehn Kieswerke am Niederrhein schließen würden, ohne dass neue Genehmigungen in Sicht seien. Dadurch fielen pro Kieswerk und Jahr 500.000 bis 1 Mio. Tonnen weg und könnten nicht ausgeglichen werden. Um den politisch gewollten Bedarf zu decken, müsse man neue Flächen ausweisen.
Gegen die neu ausgewiesenen Kiesabbauflächen im Regionalplanentwurf, der noch bis zum 29. April ausliegt, hat sich im Kreis Wesel breiter Widerstand formiert. Bürgerinnen und Bürger, Bürgerinitiativen und Kommunen formulieren derzeit ihre Einsprüche an den Regionalverband Ruhr. Gleichzeitig warten Kiesgegner- wie Befürworter mit Spannung auf den Verhandlungsbeginn für die Klage des Kreises Wesel und der Kommunen Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort, Rheinberg und Alpen gegen die Bedarfsberechnung des Landes für die Kiesmengen. Beginn ist am 21. März.