Weeze. Vier Menschen wurden bei einem Zugunfall im niederrheinischen Weeze verletzt. Trotz blinkenden Warnlichts am Bahnübergang fuhr ein Pkw-Fahrer auf die Gleise. Die Regionalbahn erfasste Auto und Anhänger. Erst Anfang Oktober hatte es einen Beinahecrash mit einem Schulbus in Goch gegeben.

Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst mussten am Donnerstagabend zu einem Zugunfall im Kreis Kleve ausrücken. Am Bahnübergang Grafscherweg in Weeze war es kurz vor halb neun zu einer Kollision zwischen einem Auto und einer Regionalbahn gekommen.

Laut ersten Ermittlungen der Polizei wollte der 60 Jahre alte Autofahrer den Bahnübergang überqueren, obwohl das gelbe Warnlicht bereits blinkte. Durch den Anhänger verlangsamte sich seine Fahrt, auf den Gleisen ging der Motor des Pkw dann plötzlich aus, der 60-jährige Fahrer geriet in Panik und konnte den Übergang nicht mehr rechtzeitig räumen. Die Regionalbahn, die in Richtung Goch fuhr, erfasste den PKW und schleuderte ihn zur Seite.

Der Autofahrer wurde bei dem Zusammenstoß schwer aber nicht lebensgefährlich verletzt. Er wird derzeit stationär im Krankenhaus behandelt. Der 47-jährige Zugführer erlitt einen Schock, zwei Fahrgäste wurden ambulant im Krankenhaus behandelt, weil sie durch das Bremsen des Zuges leicht verletzt wurden.

Bis 10 Uhr am Freitagmorgen Verspätungen beim RE 10

Die Polizei, die die Ermittlungen aufgenommen hat, spricht von einem Schaden in Höhe von 31.000 Euro. Die Bahnstrecke blieb bis zum Betriebsende am Donnerstag gesperrt. Die Auswirkungen des Unfalls waren im Bahnverkehr der NordWestBahn-Linie RE 10 (Düsseldorf-Kleve) bis Freitagfrüh zu spüren. „Es ist bis etwa 10 Uhr zu einigen Verspätungen auf der Linie gekommen“, sagt NWB-Sprecher Maik Seete.

Der Grund: Der Unfallzug wurde nachts auf einem Gleis in Goch abgestellt. Darum stand an dieser Stelle zunächst nur ein Gleis für beide Fahrtrichtungen zur Verfügung. Am Unfallabend pendelten die Züge von Düsseldorf bis Weeze (und zurück), sowie von Kleve bis Weeze (und zurück).

Zweiter Vorfall an Bahnübergang im Kreis innerhalb kürzester Zeit

Erst Anfang des Monats hatte es in Goch einen Beinahe-Unfall mit einem Schulbus an einem Bahnübergang gegeben. Auf dem Heimweg fuhr der voll besetzte Schulbus-Anhänger über einen Bahnübergang, als sich die Halbschranke auf den Anhänger senkte. Nur weil der Busfahrer weiterfuhr, kam es nicht zu einem Zusammenstoß mit einem nahenden Zug.