Goch. Goch hat ein frisches Radverkehrskonzept. Erste Maßnahmen sollen die Stadt in diesem Jahr fahrradfreundlicher machen. Das sind die Projekte.

Die kürzlich für den Kreis Kleve vorgestellte Kriminalitätsstatistik zeigte einen enormen Anstieg der Fahrraddiebstähle im vergangenen Jahr auf 1632 Fälle. „Die Räder werden immer hochwertiger und sind mittlerweile häufig mit Motoren ausgerüstet. Deshalb wird diese Entwicklung weitergehen – mit größeren finanziellen Schäden“, prophezeite Martin Frielingsdorf, der Direktionsleiter Kriminalität bei der Kreispolizei Kleve.

„Leider finden sich im Gocher Stadtgebiet kaum geeignete Parkmöglichkeiten für Fahrräder, die ein diebstahlsicheres Abstellen von Rädern ermöglichen“, stellen die Fraktionen BFG und Bündnis 90/Die Grünen in einem gemeinsamen Antrag für den Haushalt 2023 fest. Ihr Vorschlag, 20.000 Euro für im Boden fest verankerte Fahrradanlehnbügel bereitzustellen, fand im Haupt- und Finanzausschuss nun einstimmige Unterstützung.

Mobilitätsstation soll auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus entstehen

„Mit relativ kleinem finanziellen Aufwand können wir Goch so deutlich fahrradfreundlicher machen“, sagte BFG-Fraktionsvorsitzender Udo Wennekers. Auch die SPD hatte „gute und sichere Abstellmöglichkeiten“ für Fahrräder beantragt. Das Kölner Fachbüro Via, das im vergangenen Jahr für die Stadt das Radverkehrskonzept fertiggestellt hat, werde eruieren, wo Abstellflächen sinnvoll seien, kündigte Vermögensbetriebsleiter Wolfgang Jansen an. Die Sozialdemokraten hatten in ihrem Antrag alle städtische Schulen, den Stadtpark und öffentliche Plätze ins Spiel gebracht.

Auf dem Parkplatz am Rathaus in Richtung Steintor soll zudem eine Mobilitätsstation unter anderem mit gesicherten Abstellboxen und Auflademöglichkeiten gebaut werden. Gochs Klimaschutzmanager Marco Stabe hatte die Mobilitätsstation bereits vorgestellt. Die Via-Experten ermitteln derzeit die nötige Größe der Station, sagte Wolfgang Jansen im Bau- und Planungsausschuss. Die Gesamtkosten von 219.500 Euro werden größtenteils über Förderungen (186.000 Euro) abgedeckt. Für die Stadt Goch verbleibt ein Eigenanteil von 33.500 Euro, der im Haushaltsentwurf für 2023 steht.

Fahrradreparaturstation am Gocher Bahnhof geplant

Eine Fahrradreparaturstation soll am Gocher Bahnhof aufgestellt werden.
Eine Fahrradreparaturstation soll am Gocher Bahnhof aufgestellt werden. © Unbekannt | Niklas Preuten

Ein Zehntel der Kosten für die hohen Radabstellbügel, nämlich 2000 Euro, sollen zudem für eine Fahrradreparaturstation am Gocher Bahnhof eingesetzt werden. Dafür votierte eine Mehrheit aus BFG, Grünen, SPD und FDP gegen die Stimmen von CDU und AfD. Die Sozialdemokraten hatten eine Werkzeugstation wie am Weezer Bahnhof zunächst auch für das Jugendzentrum Astra beantragt.

Dort besteht jedoch bereits eine kleine Werkstatt, in dem Jugendliche lernen, Räder zu reparieren. Darauf wies Judith Boell, Leiterin des Fachbereichs Jugend, Schule, Sport und Soziales, während der Haushaltsberatung hin. Wegen des pädagogischen Mehrwerts solle dieses Angebot bestehen bleiben.