Kleve. Nach langer Planung beginnt der Bau am Klever Ring für 7,8 Millionen Euro. Ein zukunftsweisendes Konzept für Vereine und Schulen wird umgesetzt.

Die Erde war steinhart, doch der gute Wille war da: Der Versuch eines ersten Spatenstichs für das Sportzentrum Unterstadt ist getan. Am Dienstagnachmittag trafen sich Vertreter von Verwaltung und Vereinen, um den ersten Bauabschnitt von vieren für das neue Sportareal zu beginnen. „Nach einer langen Phase der Planung“, so sagte Bürgermeister Wolfgang Gebing, werde nun ein stimmiges und zukunftsweisendes Konzept für Vereine und Schulen umgesetzt.

„Wer vorne mit dabei sein will, das gilt insbesondere für den Sport, der braucht optimale Rahmenbedingungen“, sagte er. Egal, ob die Sportler hier schon lange oder künftig neu in dem Areal Sport treiben und „Geräusche verursachen“, sagte Gebing und schaute mit lächelnd auf die American Footballer des VfL Merkur, sie alle fänden hier gute Voraussetzungen. Auch der Boule Club wird auf dem Freizeitbereich seine Kugeln werfen. Das Konrad-Adenauer-Gymnasium künftig und die heute bereits benachbarte Karl-Kisters-Realschule würden hier optimale Bedingungen für den Schulsport finden.

Heimat für Fußballer und Footballer, Beachvolleyballer und Boulespieler

Das Areal am Klever Ring, Ecke van-den-Bergh-Straße bleibt und wird Heimat für die Fußballvereine BV DJK Kellen, SV Griethausen, VfR Warbeyen und sowie die Footballerinnen und Footballer des VfL Merkur. Zwei Kunstrasen-Plätze, eine Umlaufbahn/Laufbahn aus Kunststoff, Weitsprung- und Kugelstoß-Anlagen sowie der Bereich für den Freizeitsport – u.a. für Beachvolleyball – werden im ersten Bauabschnitt angelegt. Dessen Fertigstellung ist laut Bauzeitenplan für Dezember 2022 vorgesehen.

Ein Multifunktionsgebäude zwischen den Kunstrasenplätzen ist für die Vereine in Planung. Die Machbarkeitsstudie läuft für diesen zweiten Bauabschnitt. Im dritten und vierten Bauabschnitt dann werden Parkplätze geschaffen. Und auf dem alten Sportplatz an der van-den-Bergh-Straße gegenüber wird ein neuer Naturrasenplatz angelegt.

Bund und Länder hatten bereits 2019 Mittel aus dem „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW“ (Förderrichtlinie Stadterneuerung 2008) bereitgestellt. Das Riesenprojekt wird zu 90 Prozent gefördert.

Schnelle Lösung für die Jugend, auch in der Bauzeit zum Feld zu gelangen

Bürgermeister Gebing dankte den Fachplanern von „Geo3“ und den Mitarbeitern aus seinem Rathaus. „Sport tut gut, habe ich mir sagen lassen“, witzelte der Verwaltungschef. Sport verbinde Menschen ohne Unterschiede von Alter und Herkunft, integriere auch ausländische Mitbürger und lasse junge Menschen zusammenkommen.

Unbürokratische schnelle Lösungen fanden sich übrigens für die Zuwegung zu den beiden Kunstrasenplätzen des BV DJK Kellen, die weiterhin an der Ecke Klever Ring genutzt werden. Kleves Kämmerer Klaus Keysers fand es nicht akzeptabel, dass Kinder zum Sport womöglich noch im Halbdunkel über die Baustelle stiefeln. Der Landwirt, der die städtische Fläche hinter dem Kunstrasen gepachtet hat, war sofort einverstanden, dass Geo-3 für die sportliche Jugend schnell einen Durchstich durch die Böschung machte für einen kurzen Schotterweg von der Straße Op de Botter zu den Kunstrasenplätzen.

Die Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt betragen rund 3,01 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Stadt Kleve beträgt 301.022 Euro. Die Gesamtkosten für das Bauprojekt Sportzentrum Unterstadt belaufen sich auf voraussichtlich circa 7,8 Millionen Euro.