Kreis Kleve. Silke Gorißen (CDU) konnte sich überzeugend gegen Peter Driessen durchsetzen und ist neue Landrätin im Kreis Kleve. Sie zeigte sich erleichtert.

Silke Gorißen ist die erste Frau an der Spitze der Klever Kreisverwaltung. Die Rechtsanwältin aus Bedburg-Hau konnte sich bei der Stichwahl mit einer deutlichen Mehrheit gegen Peter Driessen durchsetzen, der von SPD, Grünen, FDP und den Vereinigten Wählergemeinschaften unterstützt wurde. Gorißen zeigte sich am Abend sehr erleichtert. Im Materborner Ratskrug ließ sie sich von jubelnden CDU-Anhängern feiern. Im Gespräch mit der NRZ sagte sie: „Das ist ein tolles Gefühl.“

Wahlbeteiligung bei Stichwahl mit 31,42 Prozent

Der unterlegene Peter Driessen ist nicht enttäuscht: „Ich habe alles gegeben und in der letzten Woche noch einmal alles mobilisiert. Und das Ergebnis ist auch nicht schlecht. Ich konnte gut aufholen und bin unterlegen. So ist das. Ich gratuliere der Kontrahentin und wünsche ihr viel Erfolg für die anstehenden Aufgaben.“ Driessen weilte am Sonntagabend im Plakatmuseum am Niederrhein in Emmerich, wo Peter Hinze (SPD) mit deutlicher Mehrheit als Bürgermeister wiedergewählt wurde.

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Silke Gorißen hatte während der letzten zwei Wochen gemerkt, wie schwer es wird, die Wähler noch einmal zu mobilisieren: „In den Kommunen, wo der Bürgermeister bereits gewählt war, musste man alles geben.“ Die Wahlbeteiligung lag mit 31,42 Prozent erwartungsgemäß noch niedriger als bei der Kommunalwahl am 13. September. Damals gingen auf Kreisebene 51 Prozent zur Wahl.

Driessen gönnte sich einen Schnaps

Gorißen möchte jetzt zum Amtsantritt eine To-do-Liste erstellen mit den dringendsten Aufgaben, die erledigt werden müssen. „Das Thema Corona wird uns sicherlich einholen und da nehme ich vor allem das Gesundheitsamt in den Fokus, welches jede Unterstützung benötigt“, sagte sie gegenüber der NRZ.

Auch die Themen Klimaschutz und Familienpolitik seien ihr sehr wichtig. „Und ich will ganz stark in die Wirtschaftsförderung rein. Corona hat gezeigt, dass wir hier etwas tun müssen“, so Gorißen.

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Während Silke Gorißen nun die Geschicke im Kreishaus zu leiten hat und auch dort viel interne Arbeit auf sie wartet, wird Peter Driessen künftig kein Amt mehr bekleiden. „Ich werde jetzt Pensionär. Meine Freunde sagen mir, dass sich das auch gut anfühlt“, sagte er lachend. Eine Analyse, warum seine Kandidatur nicht von Erfolg gekrönt war, wollte er am Abend noch nicht abgeben. „Das müssen wir mit etwas Abstand machen“, sagte Driessen. „Heute Abend trinke ich erst einmal einen Schnaps.“