Emmerich. Mit 59,16 Prozent der Stimmen setzt sich Peter Hinze (SPD) bei der Bürgermeisterwahl in Emmerich gegen Dr. Matthias Reintjes (CDU) durch.

Die Emmericher Rheinbrücke wird abends in einem satten Rot beeindruckend angestrahlt. Am Sonntagabend strahlte aber ganz Emmerich rot. Peter Hinze (SPD) hat in der Stichwahl gegen den CDU-Kandidaten Dr. Matthias Reintjes alle 27 Wahlbezirke gewonnen. Bei einer Wahlbeteiligung von 39,14 Prozent gingen 59,16 Prozent der Stimmen an den amtierenden Bürgermeister. Das entspricht 6095 Stimmen. Für Reintjes stimmten 4208 Wähler, was 40,84 Prozent ausmacht.

Mehrfach gab es Applaus im gut gefüllten PAN, wo die Wahlergebnisse präsentiert wurden. Großer Applaus und Jubel brach aus, als um 19.57 Uhr das Endergebnis feststand. „Das Ergebnis freut mich kolossal“, sagte Hinze in einer ersten Reaktion zum vorläufigen Endergebnis. „Vor genau fünf Jahren am 27. September bin ich mit 100 Prozent Erwartung zur Wahl angetreten. Es ist klar, dass man das nach fünf Jahren nicht so erfüllen kann. Von daher ist das Ergebnis jetzt ein Traumergebnis.“ Der Wahlkampf ist vorbei: „Ich bin heilfroh. Ich kann keine Plakate und keine Sprüche mehr sehen“, gestand Hinze.

Wahlkampf ohne persönliche Begegnung war schwierig

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Ähnlich sieht es Dr. Matthias Reintjes, der mit seiner Verlobten Marie Reeke zu den ersten Gratulanten gehörte. „Wir hätten uns ein besseres Ergebnis erhofft, aber nach dem ersten Wahlgang war das zu erwarten. Herzlichen Glückwunsch an Peter Hinze. Ich wünsche ihm alles Gute für die nächsten fünf Jahre.“

Herausforderer Dr. Matthias Reintjes (CDU), rechts, gratuliert im PAN dem Wahlgewinner Peter Hinze (SPD), links. Auch Marie Reeke, Kreistagsmitglied und die Verlobte von Reintjes, gratuliert. Zufrieden und glücklich ist auch Hubertus Hinze-Pooth.
Herausforderer Dr. Matthias Reintjes (CDU), rechts, gratuliert im PAN dem Wahlgewinner Peter Hinze (SPD), links. Auch Marie Reeke, Kreistagsmitglied und die Verlobte von Reintjes, gratuliert. Zufrieden und glücklich ist auch Hubertus Hinze-Pooth. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Als Herausforderer gegen einen amtierenden Bürgermeister sei es immer schwierig. Deshalb sei Reintjes insgesamt durchaus zufrieden, zumal die Fraktion ihr Ergebnis verbessern konnte. Schwierig sei der Wahlkampf unter Corona-Bedingungen gewesen: „Social Media hin oder her, man kriegt es nicht hin die persönliche Begegnung zu ersetzen“, erklärt Reintjes.

Grünen-Plakate pro Peter Hinze hingen schnell

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Im PAN war auch Sabine Siebers, Grünen-Kandidatin um das Bürgermeisteramt, die im ersten Wahlgang ausgeschieden war, aber schnell Peter Hinze die Unterstützung zusagte: „Wir freuen uns!“ Auffällig war, dass sehr schnell nach der Wahl am 13. September die Grünen-Wahlplakate mit dem Slogan „Mach’s noch einmal, Peter“ hingen. „Das war eine Idee von Fabian Wehren. Die Idee fanden wir super und sind sofort darauf eingegangen“, verrät Siebers.

„Herzlichen Glückwunsch an den Wahlsieger“, sagte auch Joachim Sigmund, der als Bürgermeisterkandidat der BGE die Erwartungen diesmal nicht erfüllen konnte. „Wir schauen nach vorne“, so Sigmund. Mit ihm als Fraktionschef? „Der Kapitän bleibt an Bord“, versicherte Sigmund. „Wir geben doch unseren besten Mann nicht ab“, warf BGE-Ratskollege Udo Tepaß ein. „Wir kommen 2025 gestärkt wieder“, ist sich Sigmund sicher.

Keine Probleme in den Wahllokalen diesmal

Besser lief es diesmal in den Wahllokalen. Stadtsprecher Tim Terhorst konnte berichten, dass es keine Probleme, keine langen Schlangen gab, wie beim Wahlgang vor zwei Wochen.

Nette Anekdote am Rande: An der Leegmeerschule, einem Wahllokal, saßen drei Jungs, etwa zehn Jahre, auf einer Stange und skandierten „Peeeeter Hinze“. Die politische Jugend von heute scheint interessiert zu sein. Schön.

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