Kleve. In der Stichwahl konnte sich CDU-Kandidat Gebing gegen Sonja Northing durchsetzen. Wolfgang Gebing will nun engagiert im Rathaus arbeiten.
Wolfgang Gebing fiel ein Stein vom Herzen. Der CDU-Kandidat konnte sich bei der Stichwahl gegen Sonja Northing letztlich deutlich durchsetzen. Aber den Abend über lagen die Kontrahenten lange Zeit gleichauf. „Das war ein knappes Ergebnis, aber das war auch so zu erwarten“, sagte Gebing im Ratskrug Materborn gegenüber der NRZ. Er wurde von zahlreichen Mitglieder gebührend gefeiert. „Es ist vollbracht. Kleve hat am 2. November wieder einen CDU-Bürgermeister“, freute sich Michael Heyrichs.
Wolfgang Gebing bedankte sich bei Northing für den fairen Wahlkampf
Gebing bedankte sich bei seinen Unterstützern: „Wir sollten heute feiern, aber dann auch an die Arbeit gehen. Denn wir haben versprochen: Kleve kann es besser.“ Gebing dankte auch der amtierenden Bürgermeisterin Sonja Northing, die sehr beliebt in der Bevölkerung gewesen sei. Es gab dafür Applaus von den CDU-Mitgliedern.
Als Erstes möchte sich Gebing jetzt mit den Mitarbeitern der Verwaltung zusammensetzen und viele Gespräche führen. „Ich möchte Schwerpunkte bilden und vor allem die Schulen jetzt zügig fertigstellen“, sagte er. Grünen-Sprecher Michael Bay weilte unter den Gratulanten: „Ich bin entspannt, dass wir jetzt wieder gut arbeiten können und das schwarz-grüne Projekt fortsetzen können.“
Northing geht erhobenen Hauptes
Hier gibt es mehr Artikel und Bilder aus Kleve und UmlandAls nur noch ein Stimmbezirk für das Gesamtergebnis fehlte und ihre Niederlage praktisch feststand, wählte Sonja Northing die Nummer von Wolfgang Gebing und gratulierte am Telefon ihrem Nachfolger im Bürgermeisteramt. „Ich komme damit zurecht, aber ich hätte so gerne für euch gewonnen“, rief Northing ihren Unterstützern zu, als sie nach dem Telefongespräch zurück in die Augenblick Skylounge im Clivia-Haus gekommen war. Dort hatte sie die Ergebnisse des Wahlabends verfolgt, die sie zwischenzeitlich vorne sahen. Da keimte unter den Gästen – davon viele SPD-Mitglieder – Hoffnung auf, dass Northing den Trend nach dem ersten Wahlgang doch noch würde drehen können. Am Ende lag sie 767 Stimmen hinter Gebing.
„Ich gehe erhobenen Hauptes“, sagte Northing im Gespräch mit der NRZ. Sie wurde von ihren Emotionen übermannt. Der Druck im Endspurt des Wahlkampf, das spürte man, war groß. „Ich bin stolz auf die Entwicklung, die Kleve genommen hat, und auf meine Mitarbeiter.“
Gietemann verspricht harte Oppositionspolitik
Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Josef Gietemann sprach von einem „knappen Ergebnis. Wir sind und waren stolz, dass Sie unsere Kandidatin waren“, sagte er zu Sonja Northing und kündigte an: „Als SPD haben wir zehn Sitze im Rat. Mit uns wird es eine knallharte Oppositionspolitik in Kleve geben.“
Corona-Regeln wurden nicht eingehalten
Im Ratskrug Materborn wurden die Corona-Regeln schmerzlich vermisst. Die zahlreichen CDU-Mitglieder saßen in einem viel zu kleinen Raum mit schlechter Belüftung.
Auch die Abstände wurden von den CDU-Mitgliedern, darunter viele Ratsvertreter, nicht eingehalten. Bei der Beglückwünschung des Siegers gab es zumindest keinen Händedruck.