Goch. Im neuen Gocher Rat müssen die Parteien immer wieder um Mehrheiten kämpfen. Das ist kein Problem, sondern gelebte Demokratie. Ein Kommentar.

Eines haben die Gocher an den Wahlurnen und per Briefwahl klar gemacht: Sie vertrauen Ulrich Knickrehm weiterhin das Bürgermeisteramt an. Das ist an sich keine Überraschung, denn der ehemalige Richter verbindet souveräne Verwaltungsführung mit authentischer Bürgernähe. Die Deutlichkeit der Wiederwahl erstaunt gleichwohl angesichts der natürlichen CDU-Ambitionen in Goch. Kandidat Jan Baumann schaffte es im Wahlkampf jedoch zu keiner Zeit, in den Angriff zu kommen.

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So deutlich die Bürgermeisterwahl ausfiel, so unklar sind die neuen Verhältnisse im Stadtrat. Die CDU spürt das BFG im Nacken, von Zwei-Parteien-Mehrheiten sind beide jedoch ein gutes Stück entfernt. Das macht den politischen Entscheidungsprozess mühsam, doch nicht zum Problem: Vom Ringen um die Sache und von Kompromissen lebt die Demokratie.

Grüne und SPD im Fokus

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Zwei weitere spannende Fragen lauten: Was machen die Grünen aus ihrer gestärkten Rolle? Und: Erholt sich die gerupfte SPD? Diese eklatante Abstrafung vom Wahlsonntag haben die Sozialdemokraten eigentlich nicht verdient.