Goch. Amtsinhaber Ulrich Knickrehm (BFG) holte 63,23 Prozent der Stimmen und setzte sich deutlich gegen den CDU-Kandidaten Jan Baumann durch.

Seine Familie klatschte begeistert in die Hände, und auch bei seinen Unterstützern vom Bürgerforum Goch (BFG) donnerte am Nebentisch der Applaus. Der Einzige, der in dieser kollektiven Freude ruhig blieb, war der Umjubelte selbst: Ulrich Knickrehm blickte stoisch auf die riesige Leinwand im Kastell, die im Minutentakt für ihn teilweise sensationelle Ergebnisse verkündete. Schon bald deutete sich am Wahlabend an: Knickrehm würde Gocher Bürgermeister bleiben.

Um 21.21 Uhr stand schließlich endgültig fest, dass der Amtsinhaber die Bürgermeisterwahl gleich im ersten Durchgang deutlich gewonnen hatte und keine Stichwahl benötigt. 63,23 Prozent der Gocher gaben Knickrehm ihre Stimme, der damit CDU-Kandidat Jan Baumann (32,56 Prozent) klar distanzierte. Gustav Kade (AfD) landete mit 4,21 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz.

Knickrehm: „Ein überwältigendes Ergebnis“

„Das ist ein überwältigendes Ergebnis, auf das ich vielleicht gehofft hatte, mit dem ich aber nicht ernsthaft rechnen konnte“, sagte Ulrich Knickrehm. „Mehr als 63 Prozent sind eine gewaltige Zahl. Ich bin sehr glücklich.“

Jan Baumann sprach von einem „enttäuschenden Ergebnis. Ich habe mir mehr erhofft“. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Stefan Rouenhoff erkannte die klare Niederlage an: „Es war für uns von Anfang an klar, dass es schwer werden würde, einen Amtsinhaber nach einer Wahlperiode herauszufordern. Man kann uns aber nicht vorwerfen, dass wir einen unambitionierten Wahlkampf geführt haben.“

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Bei der Wahl zum Rat der Stadt Goch behauptete die CDU mit 35,43 Prozent ihren Platz als stärkste Kraft, musste im Vergleich zur letzten Wahl vor sechs Jahren (39,97 Prozent) allerdings Einbußen hinnehmen. Auf Rang zwei landete wieder das Bürgerforum Goch (28,97 Prozent), das deutlich hinzugewann und die Lücke zu den Christdemokraten verkleinerte. Wahlverlierer in Goch ist die SPD, die gerade noch ein zweistelliges Ergebnis schaffte (10,76 Prozent). Durch das starke Abschneiden der Grünen (13,82 Prozente) werden sich die Machtverhältnisse im künftigen Rat verschieben.

„Das CDU-Ergebnis ist enttäuschend, da müssen wir nicht um den heißen Brei herumreden“, sagte Stefan Rouenhoff. „Wir haben die Wähler nicht so erreicht wie das BFG. Dass wir zumindest noch stärkste Kraft im Rat sind, ist ein kleiner Trost.“

Udo Wennekers, Fraktionsvorsitzender des BFG, freute sich vor allem über acht gewonnene Direktmandate: „Das ist ein super Erfolg.“ Als „sehr akzeptables Ergebnis“ bezeichnete er auch die gut fünf Prozent mehr an Stimmenanteilen gegenüber 2014.