Kalkar. Der Kalkarer Egbert Peters ist ein gradliniger und ehrgeiziger Mann, der dauerhaftes Wohnen im Gebiet Oybaum in Kalkar-Hönnepel erkämpfen will.
Was ist das wohl für ein Gefühl, wenn man in einem wunderschönen Zuhause an einem ebenso schönen Fleckchen Erde in seinen eigenen vier Wänden wohnt und weiß, dass dieser Traum zerplatzen könnte? Nun – alle Bewohner und Immobilieneigentümer des Wochenendhausgebietes Oybaum in Kalkar Hönnepel wissen es und kämpfen seit 2018 -- in der Bürgerinitiative Oybaum organisiert – um den Erhalt ihrer Idylle. Besser gesagt um die Legalisierung des dauerhaften Wohnens im Gebiet Oybaum.
Die „Wohnkultur am See“ lockte schon seit Ende der 80er Jahre in das Sondergebiet, weiß der Sprecher der Initiative, Egbert Peters, der mit seiner Frau Elke, die er vor sieben Jahren kennen lernte, dort lebt. In gutem Glauben und ohne Einwände der Stadt hätten sich (bis zum Stichtag 5. April 2017) die meisten Bewohner des Oybaums dort mit erstem Wohnsitz angemeldet. Dass ein Dauerwohnrecht in dem Sondergebiet gar nicht gegeben ist, erfuhren die Bewohner erst vor ein paar Jahren (die NRZ berichtete) und kämpfen seit dem um ihre Immobilien und auch um die Sicherheit ihres Zuhauses.
„Miteinander, füreinander“ ist das Motto der Initiative
„Miteinander, füreinander“ ist das Motto der 2018 gegründeten Initiative. „Auch wenn es Corona-bedingt etwas still geworden ist, wir kämpfen weiter“, betont Sprecher Egbert Peters kämpferisch.
Denn eines mag er ganz und gar nicht leiden: Ungerechtigkeiten. Peters: „Ich bin ein Gerechtigkeitsfanatiker. Ich sage meistens sehr direkt, was ich denke. Manchmal bestimmt auch zu direkt. Ich bin impulsiv.“ Das ist zumindest ehrlich und geradeaus. Und nichts Geringeres erwartet er von seinem Umfeld. „Ehrlichkeit! Auch wenn ich vielleicht erst kurz eingeschnappt bin… ich mag es aber gar nicht, belogen zu werden. Und genau das ist mit uns hier aber geschehen und geschieht noch“, findet er.
http://Hier_gibt_es_mehr_Artikel_und_Bilder_aus_Kleve_und_Umland{esc#225921483}[teaser]Dennoch genießt er das Leben an der Seite seiner Frau Elke, die von ihrem Mann sagt, dass er der „liebevollste Mensch ist, den ich kenne.“ Im schmucken Haus muss er auch nicht ständig daran denken, dass sie hier „illegal“ wohnen sollen.
Das Haus ist hell, sehr strukturiert und klar eingerichtet, auffallend aufgeräumt. Fast wie Peters selbst. Genau wie der Garten, in dem nichts dem Zufall überlassen wurde. Im hinteren Teil wacht ein Buddha („meine Frau mag ihn“, so Peters) über das Heim.
„Ich kann sehr gut organisieren“
Aber nur in zweiter Reihe. Denn unter der Obhut von Egbert Peters, den Freunde „Ecki“ nennen, lässt es sich wohl mit einem guten Sicherheitsgefühl leben. Der 56-jährige gebürtige Klever ist Polizeibeamter und arbeitet bereits seit vielen Jahren in der Leitstelle der Polizei in Kleve. Arbeiten am PC, Notrufe abarbeiten, Einsätze koordinieren und auf die Kollegen verteilen … das ist so seins. „Ich kann sehr gut organisieren“, bestätigt er.
Erlernt hat der heutige Oybaumer seinen Beruf in Bochum und Essen, bevor er in Duisburg zum Einsatz kam. „Als ich dann nach Kevelaer kam (danach ging’s direkt zur Leitstelle) und dort von den Menschen mit ‚Guten Morgen Herr Wachtmeister‘ begrüßt wurde, da wusste ich sofort das Landleben wieder zu schätzen“, so der Polizeibeamte, der aus Duisburg Marxloh ganz andere Ansagen gewohnt war.
Entspannung findet der im Schichtdienst arbeitende Polizeibeamte bei langen Fahrradtouren mit seiner Frau auf den „Fudelfiets“, den Elektrorädern. Außerdem liebt Peters Sport: Badminton und den Gang ins Fitnessstudio. „Heute ist hier am Oybaum mein Zuhause und ich liebe das ruhige Leben und den Niederrhein sehr.“ Dafür lohnt es sich weiter zu kämpfen.