Kreis Kleve. In Kleve gibt es seit Dienstag den ersten bestätigen Coronavirus-Fall. Auch in Groesbeek ist eine Frau infiziert. Alle Infos in der Übersicht:

Seit Dienstag hat der Kreis Kleve seinen ersten bestätigten Erkrankungsfall mit dem Coronavirus. Bei einer Person aus Kleve wurde laut einer Mitteilung des Kreises Kleve eine Sars-CoV-2-Infektion nachgewiesen. Dem Vernehmen nach soll es sich um einen Mann handeln.

„Das Kreisgesundheitsamt hat vor wenigen Stunden die amtliche Bestätigung über das Testergebnis erhalten“, teilte der Kreis Kleve am Dienstagmorgen mit. „Für die erkrankte Person und ihre Familie wurde häusliche Quarantäne angeordnet“, so der Kreis Kleve. Für wie lange dies gilt, teilte die Kreisverwaltung auch auf Nachfrage nicht mit.

Die betroffene Person zeige derzeit sehr leichte Symptome. „Die Ansteckung ist auf einer Auslandsreise erfolgt“, so der Kreis Kleve. In welchem Land sich die Person infiziert hat, ließ die Kreisverwaltung auf Nachfrage mit Verweis auf den Datenschutz genauso offen wie weitere Fragen zum Umfeld der Person. Kreissprecherin Ruth Keuken bestätigte, dass sich die Person in der Fieberambulanz am St.-Antonius-Hospital in Kleve untersuchen ließ.

Kreis Kleve: Kontaktpersonen werden ermittelt und Abstriche genommen

Das Kreisgesundheitsamt ermittelt seit Dienstagmorgen die Personen, die mit dem Erkrankten in Kontakt gekommen sind. „Gleichzeitig werden von diesen Kontaktpersonen auch Abstriche gemacht. Die Mitarbeitenden des Kreisgesundheitsamts arbeiten daran mit Hochdruck“, erklärte Keuken.

Ergebnisse lagen bis zum späten Nachmittag noch nicht vor. Eine feste Arbeitsgruppe aus verschiedenen Fachbereichen der Kreisverwaltung unter Federführung des Fachbereichs Gesundheit berät sich zudem „nach Bedarf“, wie Kreissprecherin Ruth Keuken sagte. Am Dienstag kam das Gremium zweimal in verschiedener Besetzung zusammen.

Kita Arche Noah in Kleve-Kellen ist vorübergehend geschlossen

Der Kindergarten Arche Noah in Kleve-Kellen ist ab sofort vorübergehend geschlossen. Das teilte Propst Johannes Mecking als Pfarrverwalter der Pfarrei St. Willibrord am späten Dienstagnachmittag mit. Hintergrund ist eine entsprechende dringende Empfehlung des Kreises Kleve vom Dienstag, 10. März. Demnach ist bei einem Angehörigen eines Kindes, das den Kindergarten besucht, das Coronavirus festgestellt worden. Das Kind selber ist bisher nicht erkrankt.

Zunächst gelte die Schließung voraussichtlich bis einschließlich Freitag, 13. März, so die Bischöfliche Pressestelle, die aus einem Schreiben an die Eltern und Erziehungsberechtigten des Kreises Kleve zitiert: „Ihre Einrichtung wurde am 09.03.2020 von dem Kind eines Patienten mit Nachweis von Coronavirus (Covid 19/SARS-CoV-2) besucht. Wir haben dem Träger aus Vorsorgegründen empfohlen, die Einrichtung für einige Tage zu schließen, damit weitere Ermittlungen erfolgen können.“ Weitere spezifische Maßnahmen seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht erforderlich.

Propst Johannes Mecking: „Reine Vorsichtsmaßnahme“

Das betroffene Kind werde nun auf eine Infektion getestet. Durch die Schließung der Kita soll eine weitere mögliche Ansteckung ausgeschlossen werden. Propst Mecking: „Selbstverständlich haben wir die Empfehlung des Kreises sofort umgesetzt, um das Wohl aller Kinder, der Erzieherinnen und Erzieher und der Familien zu gewährleisten. Zum jetzigen Zeitpunkt handelt es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Dem erkrankten Angehörigen wünsche ich eine baldige und vollständige Genesung.“

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Am Vorgehen des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums ändere sich durch den ersten bestätigten Coronavirus-Fall im Kreis Kleve nichts, sagte Sprecher Christian Weßels auf Anfrage. „Ziel der Fieberambulanz ist es ja, Patienten und Mitarbeiter – und damit den Krankenhausbetrieb – zu schützen.“ Am Fieberzelt vor dem Klever St. Antonius-Hospital, das für die Diagnostik von Coronavirus und Grippe errichtet wurde, warteten am Dienstagnachmittag nur wenige Personen. „Ob und wie stark der Andrang nun wieder steigt, müssen wir abwarten“, so Weßels.

Auch in Groesbeek gibt es einen Coronavirus-Fall

Auch im niederländischen Groesbeek nahe der Grenze gibt es einen bestätigten Coronavirus-Fall. Wie die Zeitung De Gelderlander berichtet, hat sich eine junge Frau infiziert, die in Norditalien gewesen ist. Sie befindet sich derzeit zu Hause in Quarantäne. In Nimwegen sind drei Personen erkrankt, darunter zwei Pfleger aus der Radboudklinik.

Das Gesundheitsamt des Kreises Kleve weist noch einmal darauf hin, dass das Coronavirus hauptsächlich über die Sekrete der Atemwege, also zum Beispiel durch Küssen, Sprechkontakt über geringe Distanz, Kontakt zu Erbrochenem, Anhusten oder Anniesen übertragen wird.

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„Die Einhaltung folgender Hygieneregeln kann Ansteckungen mit Infektionskrankheiten deutlich minimieren: regelmäßig und gründlich Hände mit Seife waschen; Hände aus dem Gesicht fernhalten; in die Ellenbeuge und nicht in die Hand husten oder niesen; auf Händeschütteln verzichten; Abstand von mindestens einen Meter zu anderen Menschen halten“, so das Gesundheitsamt.

Coronavirus: Hier gibt es Beratung

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) informiert unter der Rufnummer 0211 9119 1001 zum Coronavirus. Diese landesweite Hotline ist erreichbar von montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr. Wer eine Beratung bezüglich des Coronavirus braucht oder fürchtet, sich angesteckt zu haben, oder seinen Hausarzt telefonisch nicht erreicht, kann sich auch telefonisch an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden.

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Die Hotline ist erreichbar unter der Nummer 116 117. Hier hilft medizinisches Fachpersonal bei der Klärung weiterer Fragen und es kann durch die Anwendung eines standardisierten medizinischen Ersteinschätzungsverfahrens und gezielte Fragen an den Erkrankten in kurzer Zeit eingeschätzt werden, ob ein Risiko besteht, beziehungsweise ob ein Test erforderlich ist.

Auf der Internetseite des Kreises Kleve, auf der Internetseite der Kassenärztlichen Vereinigung und auf der Seite des Patientenservices finden sich außerdem Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Coronavirus sowie eine Handlungsempfehlung für möglicherweise infizierte Personen.

Der Kreis Kleve hat angekündigt, weitere Informationen mitzuteilen, sobald diese gesichert vorliegen.