Kreis Kleve. Sorge vor Corona nach Italienreise: Eine Gocherin und ihre Tochter wollten nicht vor dem Fieberzelt auf einen Test warten. Der Kreis reagiert.
Die niederländische Tanzlehrerin und ihre achtjährige Tochter aus Goch-Kessel, die mit Grippesymptomen aus einem Italienurlaub zurückkehrten und bei Wind und Regen nicht vor dem Klever Fieberzelt warten wollten, befinden sich weiter in selbst verordneter Haus-Quarantäne. Bei beiden sei zwar das Fieber zurückgegangen, doch der Husten und die Atemprobleme seien stärker geworden, erzählt die Frau am Montag im Telefongespräch mit der NRZ. Mutter und Tochter bleiben demnach zu Hause im Bett.
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Die Niederländerin war am Freitag aus der Lombardei, dem bislang größten europäischen Corona-Risikogebiet zurück nach Kessel gekommen, und hatte wie ihre Tochter über Grippebeschwerden geklagt. Gemeinsam fuhren sie am Samstag zur neuen Fieberambulanz am Klever St.-Antonius-Hospital und warteten 20 Minuten vor dem Zelt. Eine weitere Stunde hätten sie warten müssen, rechnete die Frau aus. „Das empfand ich als unverantwortlich für meine Tochter. Ich selbst habe es auch nicht länger im Regen und Wind ausgehalten“, schrieb sie auf Facebook.
Kreis Kleve: Mit so einem Ansturm nicht gerechnet
Es sei richtig gewesen, dass die Frau mit ihrer Tochter zum Fieberzelt nach Kleve gefahren sei, stellt Kreissprecherin Elke Sanders im Gespräch mit der NRZ fest. „Das Warten bei diesem Wetter war sehr unglücklich“, räumt sie ein. „Mit so einem Ansturm hatte allerdings niemand gerechnet.“ Auch am Montag sei der Andrang unverändert groß.
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Die Sprecherin des Kreises Kleve sagt, dass derzeit überlegt werde, einen überdachten Wartebereich einzurichten. Angesichts des Ansteckungsrisikos sei dies aber nicht einfach umsetzbar. „Die Situation ist schwierig“, so Sanders. Sie betont, dass sich Personen wie die Niederländerin, die in den vergangenen 14 Tagen aus Corona-Risikogebieten zurückgekehrt sind, montags bis freitags zwischen 8 und 11 Uhr telefonisch unter 02821/85-311 bei der Unteren Gesundheitsbehörde melden sollen. Weitere Hinweise zum Umgang mit Corona und Influenza hat der Kreis Kleve am Montag veröffentlicht.