Uedem. Zeugenaufruf: Nach dem Brand bei einem Autozulieferer in Uedem sucht die Polizei nach dem Besitzer von Kleidung, die am Brandort gefunden wurde.

Weitere Ermittlungen zum Großbrand: Nachdem ein verheerendes Feuer am 29. Dezember beim Autozulieferer Mühlhoff in Uedem einen Schaden in Millionenhöhe verursacht hatte, sucht die Kripo nun nach dem Besitzer verschiedener Gegenstände. Sie wurden am Brandort gefunden, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Dabei handle es sich um einen schwarzen Rucksack mit neon-grünen Absetzungen und der Aufschrift „Herbalife“. In dem Rucksack befanden sich ein türkis-farbenes Sweatshirt der Marke Crane in Größe L, schwarz-graue Fleece-Handschuhe und eine schwarze Mütze mit der weißen Aufschrift „Landwirtschafts-Simulator“. Hinweise nimmt die Ermittlungskommission in Kalkar unter der Telefonnummer 02824/880 sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Polizei suchte auch verdächtiges Fahrzeug

Neue Ermittlungen im Brandfall Uedem

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© Polizei/PR | Polizei/PR
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Zuvor hatte die Kripo Kameras im Außenbereich des Geländes ausgewertet: Die Ermittlungskommission suchte zunächst ein verdächtiges Fahrzeug, das möglicherweise mit dem Großbrand in Verbindung stehen könnte.

„Bei der Auswertung diverser Kameras im Außenbereich des Mühlhoffgeländes ist die Kripo auf die Spur eines möglicherweise mit dem Großbrand in Verbindung stehenden Fahrzeuges gestoßen“, heißt es. Nach Polizeiangaben zeigen die Bilder der Kamera vom 29. Dezember, dem Tag des Brandes, um 6 Uhr morgens Scheinwerferbewegungen eines Autos.

Dieses bewegt sich rückwärts auf einem Weg, der von der Gocher Straße zwischen dem Klärwerk und dem dortigen Umspannwerk führt. Danach verschwindet das Scheinwerferlicht aus dem Blickwinkel der Kamera. Von diesem Weg gelangt man laut Polizei an den rückwärtigen Bereich des Firmengeländes, das durch einen Zaun gesichert ist.

Polizei: Der oder die Täter haben sich ausgekannt

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Schnell hatte sich nach dem Feuer der Verdacht der Brandstiftung bestätigt. Die Polizei geht auch davon aus, „dass der oder die Täter sich sowohl auf dem Betriebsgelände als auch in den Produktionsstätten ausgekannt haben müssen.“ Das schrieb sie in einer Mitteilung. Ebenso sicher sei, dass an mehreren Stellen der Brand nahezu zeitgleich ausgebrochen ist.

Großbrand bei Mühlhoff in Uedem

Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem. 
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem.  © Christian Creon | Christian Creon
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem. 
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem.  © Christian Creon | Christian Creon
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem. 
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem.  © Christian Creon | Christian Creon
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem. 
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem.  © Christian Creon | Christian Creon
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem. 
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem.  © Christian Creon | Christian Creon
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem. 
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem.  © Christian Creon | Christian Creon
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem. 
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem.  © Christian Creon | Christian Creon
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem. 
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem.  © Christian Creon | Christian Creon
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem. 
Am Sonntag brannte es beim Unternehmen  Mühlhoff in Uedem.  © Christian Creon | Christian Creon
Am Tag danach: Das Verwaltungsgebäude ist ausgebrannt.
Am Tag danach: Das Verwaltungsgebäude ist ausgebrannt. © Niklas Preuten | Niklas Preuten
Zahlreiche Feuerwehreinheiten aus dem Kreis Kleve waren vor Ort. 
Zahlreiche Feuerwehreinheiten aus dem Kreis Kleve waren vor Ort.  © NRZ | Christian Creon
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Die Polizei hat eine fünfköpfige Ermittlungskommission eingesetzt. Ein Brandsachverständiger sei hinzugezogen worden. Entgegen ersten Erkenntnissen sei der Einbruchalarm bei einem Wachunternehmen erst am Sonntag gegen 3.40 Uhr auf. Offenbar sei aber zunächst nichts Verdächtiges festgestellt worden. Die Polizei spricht inzwischen von einem Schaden in Millionenhöhe.

Rauch aus Uedem war kilometerweit zu sehen - 200 Einsatzkräfte vor Ort

Der Rauch war am Sonntag kilometerweit zu sehen. Sieben der insgesamt zwölf Hallen des Unternehmens waren von dem Flammen betroffen. Die fünf nicht in Brand stehenden Gebäude waren zeitweise von den Flammen bedroht und mussten von der Feuerwehr abgesichert werden, teilte Marie Göcke von der Feuerwehr Uedem mit.

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„Wir haben zum Schutz der anderen Hallen eine Riegelstellung aufgebaut“, erklärte Feuerwehrsprecher Patric Kuhn. In Flammen stand auch das Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik. Zwei der Werkshallen stürzten teilweise ein. Die Feuerwehr war mit 200 Einsatzkräften vor Ort. „Wir haben hier alles alarmiert, was ging“, beschrieb Göcke die Lage am Sonntag.

Der Rauch war kilometerweit zu sehen. Die Polizei geht von einer Brandstiftung in Uedem aus.
Der Rauch war kilometerweit zu sehen. Die Polizei geht von einer Brandstiftung in Uedem aus. © Arnulf Stoffel (ast) | Arnulf Stoffel (ast)

Warnung über die App „Nina“

Die erste Alarmierung erfolgte gegen 8.10 Uhr bei der Leitstelle der Feuerwehr. Um 8.49 Uhr ging auch eine Warnung über die App „Nina“ heraus. Neben der Feuerwehr aus Uedem kämpften die Löschzüge aus Kalkar, Goch, Weeze, Geldern und der Bundeswehr vom Kalkarer Paulsberg an der Mühlhoffstraße gegen die Flammen.

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„Der Betrieb steht im Vollbrand“, sagte die Feuerwehr-Sprecherin. Auch Einheiten des DRK waren zur Unglücksstelle geeilt. Sie kümmerten sich um die Versorgung der Feuerwehren. Vorsorglich war auch der Rettungsdienst angefordert worden.

Schadenshöhe auf höheren sechsstelligen Betrag geschätzt

Aus Essen angefordert wurde außerdem ein sogenannter Messzug. Hier wurden Luftproben auf mögliche Gesundheitsrisiken untersucht. Bis das Ergebnis feststehe, so Göcke, sollten Anwohner in ihren Wohnungen und Häusern bleiben. Über die Brandursache ist noch nichts bekannt. Ausgebrochen war das Feuer aber an gleich vier Stellen. Während der noch andauernden Löscharbeiten leitete die Polizei den Verkehr von der Boxteler Bahn in beiden Fahrtrichtungen ab. Die Kriminalpolizei, die jetzt auch wegen Verdachts der Brandstiftung ermittelt, hat daher den Brandort beschlagnahmt. Ein Feuerwehrmann erlitt bei dem Einsatz einen Herzinfarkt, ein weiterer einen leichten Schock.

Die Schadenshöhe wird derzeit auf einen höheren sechsstelligen Betrag geschätzt. Am Sonntag Nachmittag war das Feuer unter Kontrolle, so Kuhn. Allerdings seien noch Nachlöscharbeiten nötig.

  • Die Polizei hat eine telefonische Hinweisaufnahme eingerichtet, sie ist unter der Rufnummer 02821/5040 erreichbar. Es geht darum, ob Zeugen in der fraglichen Zeit zwischen Samstag, 22 Uhr und Sonntag, 6 Uhr, im Bereich des Brandortes auf der Mühlhoffstraße oder den Ein- und Ausfallstraßen Uedems verdächtige Personen- oder Fahrzeugbewegungen festgestellt haben.