Uedem. Im Frühjahr 2020 sollen nach dem Großbrand bei Mühlhoff in Uedem Teile der Produktion wieder anlaufen. Die Schadenssumme geht in Millionenhöhe.
Markus Jacobs spürt in der Belegschaft nach dem ersten Schock eine „Jetzt-erst-Recht“-Stimmung. „So leicht lässt sich das Unternehmen nicht unterkriegen“, sagt der Mühlhoff-Betriebsratsvorsitzende. Und auch das Management blickt schon kurz nach dem Brand nach vorne. „Wir werden mit aller Kraft und so schnell wie möglich den Wiederaufbau vorantreiben“, kündigt Geschäftsführer Pascal Hagemann an.
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75 Prozent der Anlagen seien nach erster Inaugenscheinnahme intakt, stellt Jacobs fest. Hagemann ergänzt: „Der überwiegende Teil der Großpressenanlagen hat den Brand unbeschadet überstanden. Es ist realistisch, dass wir Teilbereiche der Produktion in acht bis zwölf Wochen reaktivieren können.“ Positiv ist auch, dass der Serverraum nicht zerstört wurde.
Hilfe von Gemeinde und Kreis Kleve
Großbrand bei Mühlhoff in Uedem
Weil aber das gesamtes Verwaltungsgebäude und die Logistikhalle vollständig ausbrannten und einige Anlagen in Mitleidenschaft gezogen wurden, ist in jedem Fall ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. „Die Gemeinde steht Gewehr bei Fuß, wenn das Ausmaß feststeht und Unterstützung gefragt ist. Auch der Kreis Kleve hat Hilfe zugesichert“, sagt Uedems Bürgermeister Rainer Weber nach einem Telefonat mit Landrat Wolfgang Spreen. Laut Gewerkschaftssekretär Bernd Börgers von der IG Metall deuten zudem „erste Signale der Versicherung darauf hin, dass der Lohn für die Belegschaft erst einmal gesichert ist“.
Über das Betriebsratsnetzwerk in verschiedenen Messenger-Diensten hält der Krisenstab die Mitarbeitenden auf dem Laufenden. „300 bis 400 Leute bieten ihre Hilfe an. Das tut gut“, so Markus Jacobs.