Goch. . Der Gocher Werbering und die CDU machen sich Gedanken um die Entwicklung der Innenstadt. Händler hoffen auf ein Konzept zur Belebung der City.

Zum Mai- und Brunnenfest mit verkaufsoffenem Sonntag präsentierte sich die Stadt Goch am Wochenende trotz des wechselhaften Wetters gut gefüllt. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte Karin Arntz, Vorsitzende des Werberings.

Autos statt Stühle: Gochs Innenstadtentwicklung hängt auch davon ab, ob der Marktplatz autofrei wird.
Autos statt Stühle: Gochs Innenstadtentwicklung hängt auch davon ab, ob der Marktplatz autofrei wird. © Niklas Preuten

Der Zusammenschluss der Gocher Händler macht sich allerdings auch über die traditionellen Sonderveranstaltungen hinaus Gedanken, was die Innenstadt beleben könnte. Dazu trafen sich die Werbering-Verantwortlichen mit dem geschäftsführenden Vorstand der Gocher CDU zu einem mehrstündigen Gespräch, das Arntz als „positiv“ bezeichnete. „Es ist sinnvoll miteinander zu sprechen, damit jeder weiß, in welche Richtung er rudern soll.“

Viele Ideen für Marktplatz und Bereich um Steintor

In der Runde habe es nicht an Ideen und Ansätzen zur Weiterentwicklung der Gocher Innenstadt gemangelt, heißt es in einer von der CDU verschickten gemeinsamen Pressemitteilung. Demnach sprachen sich einige Gesprächsteilnehmer dafür aus, dass der öffentliche Raum – beispielsweise auf dem Marktplatz und am Steintor – auch durch bauliche Veränderungen und verkehrsberuhigende Maßnahmen attraktiver gestaltet werden müsse.

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„Es wäre schön, den Markt mit einer Bestuhlung besser zu bespielen. Im Gegenzug müssen aber alternative Parkflächen gefunden werden“, stellte Karin Arntz fest, die auch auf eine Aufwertung des Bereichs am Steintor hofft. „Dieses traumhafte Fleckchen Erde sollten wir schöner nutzen als bislang.“

Bessere Anlegemöglichkeiten an der Nierswelle

Regelmäßige Events auf dem Marktplatz, etwa ein wöchentlicher Trödel- oder Schlemmermarkt, standen ebenfalls auf der Wunschliste der Teilnehmer, die zudem gerne ein breiteres gastronomisches Angebot in der Innenstadt sehen würden. Arntz: „In den vergangenen Jahren hat sich gerade in der Voßstraße einiges getan, doch vor allem nachmittags kann das Essengehen problematisch sein.“

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Ebenfalls seit längerer Zeit im Fokus von Werbering und CDU ist die Nierswelle. Die Vorstände schlagen „bessere Anlegemöglichkeiten für Paddler sowie einen Biergarten oder eine Beach-Bar“ vor. „Ich weiß, dass verschiedene Investoren bereits versucht haben, einen Gastronomen für die Nierswelle zu finden. Das ist leider nicht leicht“, sagte Arntz.

Werbering regt an, einen City-Manager einzustellen

Die Stadt Goch könne aus ihrer Lage an der Niers deutlich mehr machen als bisher, meinte Johannes Hondong. Der Beisitzer im Werbering-Vorstand brachte eine neue Nutzung des Verkehrsgartens im Stadtpark ins Spiel und verwies auf die Nachbarkommune Weeze. Der dortige Tierpark zeige beispielhaft, wie öffentliche Räume belebt werden könnten.

Bürgermeister Ulrich Knickrehm würde Gastronomie an der Nierswelle begrüßen.
Bürgermeister Ulrich Knickrehm würde Gastronomie an der Nierswelle begrüßen. © Niklas Preuten

Die Vorstandsmitglieder des Werberings regten zudem an, in der Stadtverwaltung eine neue Stelle für einen City-Manager zu schaffen, der sich ausschließlich um das Stadtmarketing und die Innenstadtentwicklung kümmert. Jörg Thonnet schlug Alarm: „Es ist fünf vor zwölf. Ein Innenstadtkonzept ist dringend notwendig, damit unsere Innenstadt auf mittlere bis lange Sicht nicht ausblutet. Dies erfordert auch, dass sich Einzelhändler, Immobilienbesitzer und Kapitalgeber an einen Tisch setzen.“

Über „Gocher Innenstadt 2030“ diskutieren

Auch die CDU möchte mit den Händlern im Gespräch bleiben. Werbering und Christdemokraten vereinbarten, über die Zukunft der Innenstadt in einem größeren Teilnehmerkreis und in dem gesonderten Veranstaltungsformat ‚Gocher Innenstadt 2030‘ diskutieren zu wollen.

„Unsere Einzelhändler stehen im Wettbewerb mit dem Internethandel und attraktiven Innenstädten diesseits und jenseits der deutsch-niederländischen Grenze. Deshalb müssen wir neue Ideen und Ansätze entwickeln und umsetzen, um unsere Innenstadt für die Zukunft zu rüsten“, so Andreas Sprenger, CDU-Fraktionsvorsitzende im Gocher Stadtrat.

>> DAS SAGT DER BÜRGERMEISTER

Bürgermeister Ulrich Knickrehm.
Bürgermeister Ulrich Knickrehm. © Stadt Goch

Bürgermeister Ulrich Knickrehm würde ein gastronomisches Angebot an der Nierswelle begrüßen: „Das ist eine Veranstaltungsfläche, auf der die Bürger zusammenkommen sollen. Da gehört Gastronomie dazu. Ich halte dies für eine gute und sinnvolle Ergänzung.“

Einem City-Manager, der sich allein um die Innenstadt kümmert, steht Knickrehm dagegen „skeptisch“ gegenüber. „Mit der Schaffung einer Stelle ist es nicht getan. Die Aufgabe müsste genau definiert sein“, sagte er.

Gleichwohl betonte der Bürgermeister, dass die Verantwortlichen im Rathaus bereits seit längerer Zeit über eine Neustrukturierung des Stadtmarketings nachdenken. „Ich würde gerne das Marketing der einzelnen städtischen Gesellschaften bündeln, damit aus einer Hand für die Marke Goch geworben werden kann“, so Ulrich Knickrehm