Goch. . CDU und SPD beantragen gemeinsam, ein Konzept zur Umgestaltung der Innenstadtstraße vorzulegen. Bäume sollen die Aufenthaltsqualität steigern.

Alte Fotos aus den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg zeigen eine von Bäumen gesäumte Straße mit Fassaden aus der Gründerzeit, die Charme ausstrahlt. Diese Bilder hatten die Gocher Politiker von CDU und SPD im Kopf, als sie ihren gemeinsamen Antrag zum Anlegen einer Allee auf der Brückenstraße erarbeiteten. „Die Straße ist für die Innenstadt Hauptverkehrsader und Visitenkarte zugleich, macht derzeit aber keinen guten Eindruck“, stellt der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Sprenger fest. Dies wollen Christ- und Sozialdemokraten mit ihrem Antrag nun ändern. „Es geht um das Erscheinungsbild für die nächsten 20, 30 Jahre“, sagt SPD-Fraktionschef Klaus-Dieter Nikutowski.

Nachdem in den vergangenen Jahren auf der Brücken- und der Bahnhofstraße einige Bäume wegen Krankheit und Arbeiten an einer Versorgungsleitung hatten weichen müssen, wirkten diese Innenstadtstraßen leblos und trist, heißt es im Antrag, den CDU und SPD nicht zufällig gerade jetzt gestellt haben. Ein aktueller Erlass des NRW-Umweltministeriums ermöglicht „Zuwendungen zur Anpflanzung von neuen und Ergänzung bestehender Alleen in Nordrhein-Westfalen“.

Von der Post bis zum Marktplatz

Die Gocher Verwaltung soll nach dem Wunsch der beiden Fraktionen zeitnah ein Konzept zu einer möglichen Gestaltung einer Allee auf der Brückenstraße mit einer groben Kostenschätzung vorlegen, darin die Parkplatzsituation und den Parkplatzbedarf einbeziehen, eine Finanzierungsmöglichkeit zur Umsetzung vorschlagen und auch Fördermöglichkeiten prüfen. Mindestens 300 Meter muss eine Allee lang sein, um Zuwendungen erhalten zu können. Die Wunschstrecke von CDU und SPD von der Post bis zum Marktplatz würde diese Vorgabe erfüllen.

Die Politiker versprechen sich von den Reihen „geeigneter kleinkroniger Bäume“ eine „deutliche Aufwertung des Straßenbildes. Die Aufenthalts- und Lebensqualität würde sich ebenfalls erhöhen“, argumentieren sie. „In Zeiten des Online-Handels müssen die stationären Geschäfte den Kunden einen Mehrwert bieten“, sagt Nikutowski. Der Antrag stellt zudem die Bedeutung der Bäume für Luftfeuchtigkeit und Sauerstoff, Filterung des Feinstaubs aus der Luft und Reduzierung von Schadstoffen, Eindämmung des Straßenlärms sowie den Lebensraum für Tiere heraus.

CDU und SPD finden Schnittmenge

Die beiden Fraktionschefs betonen, dass sie bei der Steigerung der Aufenthaltsqualität und Attraktivität eine politische Schnittmenge gefunden haben. „Wir denken in die gleiche Richtung“, so Andreas Sprenger. Auf diesem Weg habe sich in den vergangenen Jahren in der Innenstadt auch bereits einiges getan, stellte Klaus-Dieter Nikutowski fest und nannte die Erneuerung von Stein- und Voßstraße, die Nierswelle sowie den Blumenschmuck als Beispiele.

Bürgerbeteiligung geplant

Der Allee-Antrag soll in der nächsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses, die voraussichtlich im März 2019 stattfindet, auf die Tagesordnung kommen. „Wir hoffen auf die Unterstützung des Bürgermeisters, und auch der Baurat und der Vermögensbetrieb müssen mit im Boot sitzen“, sagt CDU-Fraktions-Pressesprecher Klemens Spronk. Zudem sollen die Bürger in der Diskussion um eine mögliche Neugestaltung der Brückenstraße miteinbezogen werden. „Wir wollen den Menschen die Bäume nicht einfach vor die Nase setzen“, stellt Sprenger klar.