Kranenburg/Groesbeek. . Deutsche und niederländische Sozialdemokraten luden jetzt zu einer grenzüberschreitenden Konferenz zur Nutzung der Bahnstrecke Kleve-Nimwegen.
Die Reaktivierung der Bahnstrecke Kleve - Nimwegen war Thema einer Fachverstaltung deutscher und niederländischer Sozialdemokraten in Groesbeek. Gemeinsam mit der Hochschule Rhein-Waal, der Radboud-Universität und einigen Verkehrsverbünden wurde über die Möglichkeiten und Notwendigkeit einer Bahnverbindung zwischen den Nachbarländern diskutiert. Der Klever SPD-Vorsitzende Josef Gietemann sieht vor allem die Chancen für den Austausch von Studierenden: „Auch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr möchte diese Strecke“, sagte Gietemann. Georg Seifert vom VRR betonte, dass man den grenzüberschreitenden Verkehr verbessern möchte.
Planungen anstoßen
Um die Chancen auf eine Realisierung zu verbessern, sollten jetzt die vier Kommunen Kleve, Kranenburg, Berg en Dal und Nimwegen sowie der Kreis Kleve eine Planung finanzieren. „Wir sollten grenzüberschreitend schnell eine Einigkeit demonstrieren, dann gibt es für uns auch eine Riesenchance“, sagte Josef Gietemann. Die Betriebskosten der Strecke würden vom Land NRW bezahlt. Die Provinz Gelderland habe die Strecke vorerst auf Eis gelegt. Hier müsse man einen Antrag stellen, dass auch die niederländische Provinz sich finanziell an den Vorplanungen beteiligt.
Die Voruntersuchungen zur Reaktivierung könnten ein bis anderthalb Jahre in Anspruch nehmen. Kosten und Nutzen der Strecke müssten genau analysiert werden. „Leider reicht die vorliegende Sintrofer-Studie nicht aus“, sagte Gietemann. Er rechnet damit, dass von den Kommunen ein sechsstelliger Betrag investiert werden müsste, um die Vorplanungen auf den Weg zu bringen.
Züge müssen so schnell wie möglich fahren
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Da die Interessen in den vier Kommunen durchaus unterschiedlich sind, haben sich die Vertreter auf sechs Ausgangspunkte verständigt: So muss die bestehende Trasse für den Bahnverkehr sichergestellt sein, eine Reaktivierung der Strecke wird von allen gewünscht, Güterverkehr wird ausgeschlossen, es muss eine durchgängige Verbindung zwischen Kleve und Nimwegen geben und die Züge müssen außerhalb geschlossener Ortschaften so schnell wie möglich und innerhalb geschlossener Ortschaften so langsam wie nötig fahren.
Auf der sozialdemokratischen Konferenz wurde darüber diskutiert, dass die Verbindung in einem ersten Schritt zwischen der Hochschule Rhein-Waal und der Station Heyendaal in Nimwegen verlaufen sollte. Als weitere Haltestellen wurden Nimwegen-Bahnhof, Groesbeek-Zentrum, Groesbeek-Gewerbegebiet, Kranenburg, Nütterden, Donsbrüggen und Bahnhof Kleve genannt.
Wilco Veldhorst von der niederländischen Gewerkschaft FNV betonte in seiner Ansprache die wirtschaftlichen Chancen einer Bahnverbindung. Die Grenzregion müsse viel stärker zusammenrücken und auch einen grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt bilden. Schließlich gebe es viele große Arbeitgeber in Nimwegen und im Kreis Kleve. Dieses grenzüberschreitende Potenzial habe man noch in keinster Weise richtig ausgeschöpft, so Veldhorst. Eine gute Infrastruktur könne einen wichtigen Beitrag dazu liefern.