Goch. . 18 Parkscheinautomaten wurden in den vergangenen Wochen in der Gocher Innenstadt beschädigt. Die Täter schrecken auch vor Brandstiftung nicht zurück.
Der Zorn mancher Bürger über die neue Parkgebührenverordnung in Goch nimmt offenbar inzwischen bizarre Formen an: Allein am vergangenen Wochenende beschädigten Unbekannte zwölf Parkscheinautomaten in der Innenstadt, indem sie die Anzeigen-Displays zertrümmerten oder die Münzschlitze zuklebten und so die Geräte unbenutzbar machten. In einem Fall an der Frauenstraße wurde sogar ein Automat in Brand gesetzt. Mitarbeiter der Stadt hatten das ohnehin defekte Gerät zuvor mit einer Plastikplane abgedeckt, um deutlich zu machen, dass der Automat außer Betrieb ist. Hier nutzten die Täter die Gelegenheit, die Abdeckung anzuzünden. An der Bahnhofstraße sind gleich mehrere Automaten demoliert worden.
Zerstörungswut hat ein neues Level erreicht
Das Phänomen beschäftigt die Stadt schon seit Wochen – bereits vor zwei Wochen wurden acht Automaten im Stadtgebiet mutwillig beschädigt. „Diese Zerstörungswut hat eine neue Intensität erreicht. So kann man nicht mit öffentlichem Eigentum umgehen“, sagt Stadtsprecher Torsten Matenaers. „Zwar wissen wir nicht mit Sicherheit, ob diese Vorfälle etwas mit den Parkgebühren zu tun haben, aber es wäre schon ein seltsamer Zufall, wenn es nicht der Fall wäre.“
Nun sieht die Stadt dringend Handlungsbedarf, um dem Vandalismus Einhalt zu gebieten: Sie erstattete Anzeige gegen Unbekannt und setzte eine Belohnung über 500 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters führen. Auch ist die Kripo Goch für die Situation in der Innenstadt sensibilisiert. Mehr Polizeipräsenz werde es deshalb in Goch aber nicht geben, stellt Polizeisprecher Manfred Jakobi auf NRZ-Anfrage klar: „In solchen Fällen wird bei den Bürgern schnell der Ruf nach mehr Polizei laut. Allerdings sind unsere personellen Kapazitäten da begrenzt.“ Immerhin sei die Polizei in der Innenstadt ohnehin schon sehr präsent, da dort laufend Bezirksdienstbeamte als Ansprechpartner für die Bürger vor Ort seien. „Wir werden nun erstmal die eingehenden Zeugenhinweise abwarten und dann die nächsten Schritte abstimmen“, so Jakobi.
Bürger sind zu Wachsamkeit aufgerufen
Die Höhe des Sachschadens gibt die Stadt zurzeit nicht bekannt, um keine Trittbrettfahrer anzustacheln, doch die Kosten gehen sicherlich zu Lasten des Steuerzahlers. Mitarbeiter der Stadt im Außendienst sind derweil in den kommenden Wochen damit beschäftigt, die defekten Parkscheinautomaten zu reparieren. „Im Moment sieht es so aus, als ob hauptsächlich die Scheiben der Displays ausgetauscht werden müssten. Komplett ersetzt werden musste bislang noch keines der Geräte“, erläutert Matenaers und fordert die Gocher zu erhöhter Wachsamkeit auf: „Ich bin überzeugt, dass 99 Prozent der Menschen in Goch diesen Vandalismus zutiefst ablehnen. Eines steht fest – der Bürger ist dabei der Dumme, denn er muss für den entstandenen Schaden aufkommen.“
Im Stadtgebiet gibt es zurzeit insgesamt 54 Parkscheinautomaten. Bürger, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei in Goch unter der Telefonnummer 02823 / 1080 zu melden.