Essen. Das Bündnis „Widersetzen“ will verhindern, dass AfD-Delegierte die Grugahalle betreten können. Unter anderem soll dabei „Socken stricken“ helfen.
Der AfD-Parteitag in Essen soll verhindert werden, Delegierte aufgrund der Menschenmassen um den Veranstaltungsort erst gar nicht in das Innere der Grugahalle gelangen können: Das ist das erklärte Ziel von „Widersetzen“, einem bundesweiten Bündnis, das über seine Pläne für das letzte Juni-Wochenende im Rahmen einer Pressekonferenz informierte.
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Eingeladen hatte zu der Online-Veranstaltung die Gewerkschaft Verdi (Bezirk Ruhr West), Gewerkschaftssekretärin Katharina Schwabedissen führte durch das Programm. Beteiligt sind an „Widersetzen“ nach eigenen Angaben 170 Einzelpersonen sowie Vertreter von verschiedenen Organisationen und Initiativen wie Attac, Ende Gelände, Feministische Intervention, aber auch von der Partie „Die Linke“, der Grünen Jugend, den Jusos und anderen.
AfD-Parteitag in Essen: „Widersetzen“ hofft auf großen Gegenprotest
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Wie will dieses Bündnis den Parteitag verhindern? Zusammengefasst kann man das so formulieren: Man hofft auf so viele Gegendemonstranen, dass der Bereich um die Grugahalle so gefüllt ist, dass für die AfD-Delegierten erst gar kein Durchkommen ist. Dabei gelte nach Angaben von Katharina Schwabedissen folgender „Aktionskonsens“: „Von uns wird keine Gewalt ausgehen, von uns wird keine Eskalation ausgehen.“ Bisher seien eine ganze Reihe von Kundgebungen angemeldet, die rund um die Grugahalle stattfinden sollen, an denen sich jeder beteiligen könne. Bisher seien 50 Busse aus dem Bundesgebiet angekündigt, man hoffe auf zahlreiche weitere, hieß es am Dienstag aus den Reihen von „Widersetzen“.
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Katharina Schwabedissen malt für Ende Juni das Bild von Menschen, die rund um die Grugahalle „picknicken“, „Socken stricken“, „sich unterhalten“ oder andere „kreative Aktionen“ durchführen. In der Gründungsresolution des am 25. April gegründeten Bündnisses heißt es: „Dabei agieren wir auch mit Mitteln des zivilen Ungehorsam.“ Die Intention von „Widersetzen“: Aufgrund einer „überwältigenden Anzahl“ sowie einer breit gemischten Masse wäre es für die Polizei „nicht verhältnismäßig“, die Gegenproteste aufzulösen, um AfD-Delegierten den Zugang zur Grugahalle zu ermöglichen. So soll der Parteitag verhindert werden.
Polizei Essen: „Für uns ist diese Strategie nicht neu“
Der Polizei seien diese Pläne bekannt. „Für uns ist diese Strategie nicht neu“, sagt Behördensprecher Thomas Weise. „Dabei geht es darum, Zuwegungen durch Blockaden zu verhindern.“ Aufmerksam habe man aktuell unter anderem im Blick, was in Internetforen geschrieben und angekündigt würde. Generell sagt er über die Sicherheitsvorkehrungen: „Wir sind seit Monaten in einer detaillierten Planung.“
Gleichwohl sagt er in Angesicht des anstehenden Großeinsatzes: „Wir stehen vor einer riesigen Herausforderung.“ Auf der einen Seite müsse sichergestellt werden, dass die AfD ihren Parteitag abhalten könne, auf der anderen Seite müsse Protest im Umfeld der Grugahalle erlaubt sein. Er kündigt an: „Alles was laufen kann, ist im Dienst.“ Ohnehin herrsche wegen der parallel stattfindenden Fußball-Europameisterschaft bei der Polizei eine Urlaubssperre.
Die Ankündigungen von „Widersetzen“, dass Gegendemonstranten möglichst frühzeitig nach Essen anreisen sollen, hat man bei der Polizei vernommen. Deren Sprecher Thomas Weise sagt: „Wir sind 24/7 da – wir werden uns nicht überraschen lassen.“ Selbstverständlich sei man auch auf „Frühaufsteher“ vorbereitet. So hatte während der „Widerstand“-Pressekonferenz Katharina Schwabedissen sich und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter genannt.
Weiterhin geht man bei der Polizei davon aus, dass insgesamt rund 80.000 Gegendemonstranten am Samstag (29.6.) in Essen auf den Beinen sein werden.
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