Essen. Polizei hat Verflechtungen zwischen kriminellen Mitgliedern von Clan-Familien und dem Türsteher-Gewerbe im Visier. Erste Bilanz der Polizei.

Kontrollen auf dem Gebiet Clan-Kriminalität sind in Essen an Wochenenden fast schon eine Routine-Angelegenheit. Doch dieses Mal holte die Polizei mit ihren Netzwerkpartnern (Ordnungsamt, Zoll,Steuerfahndung) zur Groß-Razzia aus: Besonders im Blick hatten die Ermittler das Türsteher-Gewerbe. Die Aktion wurde begleitet von Innenminister Herbert Reul (CDU) teil.

Die Ermittler der „BAO Clan“ sind Hinweisen in Essen und im Ruhrgebiet nachgegangen, wonach einschlägig bekannte Clan-Familien eng mit Sicherheitsunternehmen und deren Mitarbeitern verflochten sind. Deshalb hatten es die Einsatzkräfte in Essen in der Nacht von Samstag auf Sonntag (4./5. Mai) besonders auf Diskotheken abgesehen. Es gab auch Kontrollen in Mülheim, Duisburg und Düsseldorf.

Wie die Essener Polizei am Sonntag mitteilt, sind zwischen 21 Uhr abends und fünf Uhr früh insgesamt 17 Objekte kontrolliert worden, darunter acht Diskotheken.

Gegen einen Türsteher in Essen lagen sechs Haftbefehle vor

Bei einem der kontrollierten Türsteher staunten die Ermittler nicht schlecht. Gegen den Mann lagen nicht weniger als sechs Haftbefehle vor. Er wurde mit zum Präsidium genommen. Nachdem er die Geldstrafen bezahlt hatte, sei er auf freien Fuß gesetzt worden.

Sichergestellt: Wegen des beschlagnahmten Teleskop-Schlagstocks besteht der Verdacht einer Straftat.
Sichergestellt: Wegen des beschlagnahmten Teleskop-Schlagstocks besteht der Verdacht einer Straftat. © Justin Brosch | JUSTIN BROSCH

In der nächsten Diskothek habe die Kontrolle dazu geführt, dass zwei Türsteher ihren Dienst beenden mussten, berichtet Polizeisprecher Matthias Werk. Außerdem seien dort zehn Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden.

Ein Türsteher in einer anderen Diskothek habe ein verbotenes Einhandmesser in der Tasche gehabt.

In der nächsten Diskothek stellten die Polizeibeamten einen Teleskop-Schlagstock sicher. Hierbei handele es sich um eine mutmaßliche Straftat.

27 Ordnungswidrigkeiten und drei beschlagnahmte Geldspielautomaten

Insgesamt seien durch den Zoll und den Kommunalen Ordnungsdienst im Rahmen der Groß-Razzia 27 Ordnungswidrigkeiten geahndet worden. Ferner seien drei Geldspielgeräte sichergestellt und weitere Automaten versiegelt worden.

Lediglich in einer Diskothek seien überhaupt keine Verstöße festgestellt worden.

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