Essen. Das Krupp-Krankenhaus Essen, das zuletzt mit Finanzsorgen kämpfte, hat eine neue Geschäftsführerin engagiert. Was das für den Amtsinhaber heißt.
Bei den beiden Alfried-Krupp-Krankenhäusern in Essen steht ein Umbau der Leitungsebene an: Zwei Positionen in der Geschäftsführung werden jetzt von außen besetzt. Dr. med. Günther Flämig, der seit 2011 für die Krupp-Krankenhäuser arbeitet, soll offenbar zeitnah ausscheiden. Der 55-Jährige werde „zunächst“ in der Geschäftsführung bleiben, heißt es in einer Pressemitteilung.
Bei „Krupp“ hatte es zuletzt einige Unruhe gegeben: Das in eine finanzielle Schieflage geratene Krankenhaus in Steele hatte sich im Oktober 2023 in ein Schutzschirmverfahren begeben, um eine Insolvenz abzuwenden. Anfang Januar 2024 hatte das Haus dann mitgeteilt, dass es rechtzeitig einen Sanierungsplan vorgelegt habe und sich nun „im planmäßigen Hauptverfahren“ des Restrukturierungsprozesses befinde. Die Rettung des Hauses sollte damit näher rücken.
Krupp-Krankenhaus holt neue Geschäftsführerin
Für die Umstrukturierung lässt sich der Krankenhausträger seit Oktober 2023 durch die Münchner Unternehmensberatung WMC Healthcare beraten sowie durch Rechtsanwalt Marc Boddenberg von der Hannoveraner Kanzlei Eckert, die auf Kliniksanierungen spezialisiert ist.
Nun holt man externe Verstärkung ins Haus: Wie „Krupp“ am Donnerstag (1.2.) mitteilt, „stehen auf Leitungsebene Veränderungen an“. Zum 1. März 2024 wird Susanne Diefenthal neue Geschäftsführerin der Krupp-Krankenhäuser in Rüttenscheid und Steele. Sie ist seit 2010 im Krankenhausmanagement tätig und war zuletzt Mitglied der Geschäftsführung der „München Klinik gGmbH“.
Bereits ab dem 1. Februar – also mit sofortiger Wirkung – werde Dr. Michaela Lemm interimistisch in die Geschäftsführung beider Häuser eintreten, „um den Sanierungsprozess des Krankenhauses in Steele und die Restrukturierungsmaßnahmen für beide Krankenhäuser voranzutreiben“. Die Diplom-Kauffrau berät seit mehr als 20 Jahren Krankenhäuser und ist Geschäftsführerin der „hcb GmbH“ in Essen.
Die Neuzugänge sollen das Haus zukunftsfähig aufstellen
Neben der Neuaufstellung in Steele, wo man sich auf die „Grund- und Regelversorgung“ konzentrieren will, arbeitet man bei „Krupp“ an einer Kooperation mit der Contilia und den Evangelischen Kliniken Essen-Mitte (KEM). Im Dezember 2023 hatten die drei Krankenhausträger die geplante Zusammenarbeit bekannt gegeben. Man wolle mit dem „Essener Modell“ Ressourcen bündeln, Doppelstrukturen abbauen und gemeinsam zwei Versorgungsnetze für Essen anbieten: eins für die wohnortnahe Grund-, Regel- und die Notfallversorgung sowie eins für geplante (elektive) Leistungen.
Geschäftsführer soll einen geordneten Übergang vorbereiten
Bisher zeichnete Geschäftsführer Dr. med. Günther Flämig für den Umbau verantwortlich. „In den nächsten Wochen und Monaten wird es nun darum gehen, das Zukunftskonzept für das Haus zu finalisieren und dann die Sanierungsmaßnahmen umzusetzen“, hatte er noch vor einem Monat mit Bezug auf Steele gesagt. Nun übernehmen hier wie in Rüttenscheid die neue Geschäftsführerin Susanne Diefenthal und die interimistisch in die Geschäftsführung rückende Michaela Lemm die Federführung: „Beide konzentrieren sich in den kommenden Monaten auf die Krupp Krankenhäuser, um die Häuser zukunftsfähig auszurichten“, heißt es.
Es sei vorgesehen, dass Dr. Flämig „zunächst in der Geschäftsführung verbleibt“. Sein Ausscheiden steht also fest, nur der Zeitpunkt wird nicht genannt: Er werde bis dahin „für einen geordneten Übergang der Geschäfte Sorge tragen und weiter am Essener Modell mitarbeiten“.
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