Essen. Die Ermittlungen nach der Explosion eines Wohnhauses in Essen-Steele sind abgeschlossen. Das melden Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Details.

Bei einer Explosion in einem Wohnhaus in Essen-Steele ist im Dezember ein 68-jähriger Mann gestorben, mehrere Menschen wurden zudem verletzt. Nun haben Polizei und Staatsanwaltschaft die Ermittlungen in dem Fall abgeschlossen.

Wie es in einer gemeinsamen Erklärung am Dienstag (30.1.) zur Brandursache heißt, war es zu der Verpuffung durch das Ausströmen von Gas aus einer Gasflasche im Badezimmer der Erdgeschoss-Wohnung gekommen, in der der 68-Jährige lebte. Der leblose Körper des Mannes war erst 36 Stunden nach der Explosion gefunden worden.

Polizei Essen: „Ein technischer Defekt an der Gasflasche ist auszuschließen“

„Das Gas hatte sich durch eine nicht zu ermittelnde Zündquelle entzündet. Ein technischer Defekt an der Gasflasche ist auszuschließen“, melden Polizei und Staatsanwaltschaft nun. Es sei von einem unsachgemäßen Gebrauch der Gasflasche durch den Verstorbenen selbst auszugehen. Zu diesem Schluss seien die Ermittler nach umfangreichen Ermittlungen gekommen. In deren Zuge seien Spuren gesichert und ausgewertet worden, ein Gutachter hinzugezogen und Zeugen vernommen worden.

Mit einer solchen Vorrichtung auf einer Gasflasche hat der 68-Jährige sein Badezimmer beheizen wollen.
Mit einer solchen Vorrichtung auf einer Gasflasche hat der 68-Jährige sein Badezimmer beheizen wollen. © Justin Brosch

Wie der ermittelnde Staatsanwalt Florian Pawig dieser Zeitung sagte, sei davon auszugehen, dass der 68-Jährige unmittelbar vor der Explosion sein Badezimmer mit einem entsprechenden Aufsatz für Gasflaschen beheizt habe. Das Haus an der Westfalenstraße ist nicht an das Versorgungsnetz der Stadtwerke angeschlossen. Dabei sei es zu einem Bedienfehler gekommen.

Der Schwerstverletzte schleppte sich in den ersten Stock

Über eine mögliche Gasexplosion hatte auch unsere Redaktion kurz nach dem Vorfall berichtet. Nach Informationen unserer Zeitung hatte der 68-Jährige zusätzlich Propangas-Flaschen in einem Verschlag hinter dem Haus gelagert. Nach der Explosion fanden Einsatzkräfte der Feuerwehr Kohlebriketts auf der Straße, die darauf hindeuteten, dass ein Ofen betrieben wurde. Dass glühende Kohle der Auslöser für das tödliche Unglück war, sei aber nicht nachvollziehbar.

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Als seine Wohnung in die Luft flog, wollte sich der Schwerstverletzte ins Freie retten. Da Trümmerteile jedoch die Haustür blockierten, habe er sich in die Wohnung im ersten Stock geschleppt, wo er dann starb und seine Leiche später entdeckt wurde. Auch die junge Frau aus der Nachbarwohnung im Obergeschoss habe den vergeblichen Versuch unternommen, sich übers Treppenhaus aus dem Haus zu retten. Sie konnte die Haustür ebenfalls nicht öffnen, lief zurück und sprang in ihrer Not aus dem Fenster im ersten Stock. Dabei erlitt die 22-Jährige schwere Verletzungen.

Für die Einsatzkräfte eine Ausnahmesituation

Das Alter des Hauses, in dem es zu der Explosion kam, wird auf 100 bis 120 Jahre geschätzt. Gegen 22.15 Uhr am Samstagabend (9.12.) war zu der Detonation gekommen, deren Folgen ein Feuerwehrsprecher noch in der Nacht eindrücklich beschrieb: „Dies ist einer der aufwendigsten und dynamischsten Einsätze der vergangenen beiden Jahre – und für die Einsatzkräfte eine Ausnahmesituation.“ Der gesamte Einsatz war erst Stunden später beendet. Gegen 15 Uhr am darauffolgenden Sonntag waren auch die letzten Glutnester aus.

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