Essen. Die Entsorgungsbetriebe zeigen sich besser gerüstet für Eis und Schnee. In einigen Stadtteilen hat die Müllabfuhr aber Probleme.
Winterliche Straßenverhältnisse bereiten den Entsorgungsbetrieben Essen (EBE) im Süden der Stadt derzeit Probleme. So wurden in rund 30 Straßen Mülltonnen am Mittwoch nicht geleert, weil Fahrbahnen und Wege vereist waren. Die Müllwagen konnten die Häuser nicht anfahren. Betroffen waren nach Angaben der EBE Haushalte in Kettwig, Werden, Schuir und Stadtwald. Sämtliche Leerungen würden nachgeholt, betont EBE-Sprecher Christian Herrmanny.
Die verkehrswichtigen Straßen der Stadt sind hingegen frei. Offensichtlich hat die EBE ihre Lehren aus dem „Chaos-Winter“ 2021 gezogen. Damals waren viele Straßen gar nicht oder kaum passierbar. Auch Busse und Bahnen kapitulierten vor den unwirtlichen Verhältnissen, die mit dem aktuellen Winter allerdings nicht zu vergleichen sind. So waren die Schneepflüge der EBE mangels Schnee in diesem Jahr noch gar nicht im Einsatz, wie Christian Herrmanny berichtet. Geräumt würden die Straßen erst, wenn die Schneedecke mindestens drei Zentimeter dick ist.
Die Entsorgungsbetriebe Essen haben ihre Lehren aus dem „Chaos-Winter“ gezogen
Streuwagen seien dagegen zuletzt rund um die Uhr im Einsatz gewesen. Die EBE habe zudem die Zahl ihrer Kontrollfahrten erhöht, Straßen würden zudem „präventiv gestreut“, also bevor sich ein Eisfilm auf dem Asphalt bildet. Die Zahl ihrer Streufahrzeuge hatte die EBE, wie 2021 angekündigt, auf 31 erhöht. Hinzu kommen elf Pritschenwagen, die für den Winterdienst umgerüstet werden können.
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Zudem verfügten mehr Mitarbeiter über einen Führerschein, der ihnen das Fahren eines Streuwagens erlaubt. Die Fahrer seien ab September auf den Fahrzeugen geschult worden. Auf dem Betriebshof sei dafür eigens ein Parcours errichtet worden, denn die Streuwagen haben das Steuer rechts. Das Rangieren will also geübt sein.
Die Nagelprobe für den Winterdienst der Entsorgungsbetriebe Essen steht noch aus
Gestreut werden 1000 von insgesamt 3000 Straßenkilometern. Das Winterdienstverzeichnis der Stadt gibt Auskunft darüber, welche Straßen gestreut werden. Innerhalb von 24 Stunden verbraucht die EBE im Winterdienst zwischen 250 und 300 Tonnen Streusalz. 900 Tonnen waren zuletzt noch auf Lager, weitere 900 wurden nachbestellt. Die ersten Lieferungen seien bereits eingetroffen. Streusalz hält die EBE auf dem Betriebshof an der Pferdebahnstraße im Krupp-Gürtel sowie an der Laupendahler Landstraße in Werden vor.
Bis zum kommenden Wochenende soll es eisig kalt bleiben. Ab Sonntag erwarten die Meteorologen dann wieder Plusgrade. Sollte es in diesem Winter doch noch heftig schneien wie zuletzt vor drei Jahren, könnten die Entsorgungsbetriebe Schneemassen auf Freiflächen abladen, die für diesen Zweck bereits ausgeguckt wurden – auch das eine Lehre aus dem Winter von vor drei Jahren. Ob dann alles glattläuft? Die Nagelprobe steht für den Winterdienst der EBE noch aus.
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