Essen. 2024 sollen in Essen weitere Maßnahmen des Radentscheids umgesetzt werden, darunter neue Radstreifen und Fahrradzonen. Wir geben einen Überblick.

2023 sind einige Maßnahmen des Radentscheids umgesetzt worden, 2024 folgen weitere. Ein aktueller Sachstandsbericht wurde jetzt dem Ausschuss für Verkehr und Mobilität des Essener Stadtrates vorgelegt. Dieser Bericht wird einmal jährlich vom Amt für Straßen und Verkehr in Kooperation mit dem Fachbereich Grün und Gruga erstellt und gibt einen aktuellen Überblick, was im laufenden Jahr an Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs umgesetzt wurde oder sich in Umsetzung befindet. Ergänzend dazu informiert die Stadtverwaltung auch, was im Folgejahr an Maßnahmen vorgesehen ist.

Diese Verbesserungen für Fahrradfahrer sollen 2024 in Essen umgesetzt werden

  • Einrichtung einer Fahrradzone in der Eleonorastraße
  • Umsetzung einer durchgängigen Fahrradstraßenachse durch Katernberg
  • Schaffung von Radverkehrsanlagen in Kettwig (Heiligenhauser Straße, Ringstraße, Ruhrtalradweg, Panoramaradweg)
  • Einrichtung eines Radfahrstreifens an der Südseite Norbertstraße
  • Erneuerung der Geh- und Radwegeverbindung von Überruhr nach Steele
  • Erneuerung von Nebenstraßen, die Teil des Radhaupt- und Radergänzungsnetzes sind (Wienenbuschstraße, Eschenstraße, Eisenbahnstraße, Emscherblick, Schultenweg)
  • Anpassung der Ampelanlage Huestraße / Immelmannstraße an die Bedürfnisse der Radfahrenden
  • Umbau der Kreuzung Wilhelm-Nieswandt-Allee / Karlstraße für mehr Sicherheit für Radfahrende
  • Einrichtung einer Fahrradstraße auf einem Abschnitt der Wittekindstraße
  • Öffnung von acht Einbahnstraßen für den Radverkehr
  • Realisierung von 500 Stellplätzen in Fahrradparkhäusern und Fahrradboxen
  • Schaffung von 350 überdachten, beleuchteten Fahrradabstellplätzen an Bahnhöfen
  • Schaffung von 650 Fahrradabstellplätzen an Schulen und in Wohnquartieren
  • Schaffung von 70 Stellplätzen für Lastenräder

Dazu sollen laut Stadt im kommenden Jahr 14 weitere Maßnahmen geplant werden.

Ein Teil der Wittekindstraße in Essen-Rüttenscheid soll 2023 zur Fahrradstraße werden.
Ein Teil der Wittekindstraße in Essen-Rüttenscheid soll 2023 zur Fahrradstraße werden. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Folgende Maßnahmen wurden 2023 fertiggestellt oder werden noch in diesem Jahr abgeschlossen

  • Erneuerung der Straße Graitengraben
  • Erneuerung des Fuß-/Radwegs an der Lieversbank
  • Erneuerung des Radwegs Im Staat
  • Verbreiterung und Verbesserung des Radfahrstreifens an der Huyssenallee
  • Ausbau des Radfahrstreifens an der Norbertstraße
  • Aufwertung der Fahrradstraße Altenessener Straße
  • Erneuerung des Fahrradstreifens auf der Schlosswiese
  • Erneuerung des Radfahrstreifens auf der Eckenbergstraße
  • Ausbau der Radwegeverbindung im Grünzug Zangenstraße
  • Aufwertung und Ausbau der Radwegeverbindung am Rommenhöller Gleis
  • Erneuerung der Radwegeverbindung zwischen Pelmanstraße und Grugatrasse
  • Erneuerung des Radfahrstreifens an der Höntroper Straße
  • Schaffung von 305 Fahrradabstellplätzen in Wohnquartieren
  • Schaffung von 11 Abstellplätzen für Lastenräder

19 weitere Maßnahmen befinden sich nach Angaben der Verwaltung zurzeit in der Planungsphase.

Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorständin für Umwelt, Verkehr und Sport, zog im Ausschuss für Verkehr und Mobilität ein Zwischenfazit: „Wir konnten im laufenden Jahr auch durch die Besetzung von offenen Stellen mehr Planungen als im Vorjahr vorantreiben und somit auch die Anzahl der Projekte in Bearbeitung erhöhen.“ Diese Projekte würden nun zur Baureife vorangetrieben und anschließend umgesetzt.

Die neue Essener Radtrasse auf dem Rommenhöller Gleis ist seit diesem Jahr freigegeben.
Die neue Essener Radtrasse auf dem Rommenhöller Gleis ist seit diesem Jahr freigegeben. © FUNKE Foto Services | Niklas Schlottmann

Am 24. August 2020 hatte die Bürgerinitiative Radentscheid Essen für ein von ihr gestartetes gleichnamiges Bürgerbegehren 23.693 Unterschriften an Oberbürgermeister Thomas Kufen übergeben. Der Rat der Stadt Essen befasste sich zwei Tage danach mit diesem Radentscheid und entschied mehrheitlich, sich dem Bürgerbegehren anzuschließen. Aus dem Bürgerbegehren wurde so ein politischer Beschluss und ein Auftrag an die Stadtverwaltung, den Radentscheid umzusetzen.

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Der Radentscheid Essen besteht aus sieben Zielen, die bis 2030 umgesetzt werden sollen:

  • Ziel 1: Ein durchgängiges Netz für den Alltagsradverkehr soll ausgebaut werden.
  • Ziel 2: Kreuzungen sollen für Radfahrende sicher umgebaut werden.
  • Ziel 3: Fahrradstraßen und -zonen sollen eingerichtet werden und Einbahnstraßen sollen für den Radverkehr geöffnet werden.
  • Ziel 4: An Hauptstraßen sollen sichere Radwege angelegt werden.
  • Ziel 5: Radwege sollen durchgängig und einheitlich gestaltet werden.
  • Ziel 6: Fahrradstellplätze sollen ausgebaut werden.
  • Ziel 7: Die Mobilitätswende soll konsequent und transparent gefördert werden.

Die Umsetzung der einzelnen Ziele des Radentscheids soll laut Stadt in den kommenden Jahren noch Fahrt aufnehmen und ist erst langsam gestartet. „Der Grund dafür liegt darin, dass es einer Start- und Hochlaufphase bedarf, in der zunächst neues Personal (insgesamt 28 Mitarbeiter*innen) gewonnen, Maßnahmen vorgeplant und Fördergelder akquiriert werden müssen“, erklärt die Verwaltung in einer Mitteilung.

Die Start- und Hochlaufphase gehe bis 2024 – mit einem jährlich steigenden Budget von 0,75 Millionen Euro (2021), über 4,9 Millionen Euro (2022) und 12,2 Millionen Euro (2023) bis 19,5 Millionen Euro (2024). Die Volllastphase soll dann ab 2025 erreicht werden mit einem jährlichen Budget von 30,47 Millionen Euro bis 2030. Das ergibt ein Gesamtbudget von über 220 Millionen Euro für den Radentscheid Essen. Umgesetzt wird der Radentscheid von zwei Fachbereichen der Stadt Essen, dem Amt für Straßen und Verkehr und dem Fachbereich Grün und Gruga.

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