Essen-Rüttenscheid. Die Bahntrasse „Rommenhöller Gleis“ ist in Essen-Rüttenscheid zum Radweg umgebaut worden. Jetzt ist die komplette Strecke befahrbar und begehbar.

Der neue Radweg Rommenhöller Gleis ist freigegeben. „Ab sofort kann nun die komplette, rund 860 Meter lange Geh- und Radwegeverbindung von der Veronikastraße bis zur Brücke an der A52-Anschlussstelle Essen-Süd den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt werden“, teilt die Stadt mit.

Schon seit Ende Mai ist der Streckenabschnitt von der Anschlussstelle A52/Sylviastraße bis zur Einmündung in den Verbindungsweg zur Henri-Dunant-Straße am „Parc Dunant“ fertiggestellt. Er kann seitdem von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Im Juni wurde die Brücke über die Wittenbergstraße, die Teil der neuen Radtrasse ist, nach ihrer Sanierung wieder eingehoben.

Stadt Essen: Zwei Bahnschienen konnten wiederverwendet werden

Dann wurden laut Stadt Boden- und Erdbewegungen inklusive der notwendigen Bodenmodellierungen durchgeführt. Anschließend erfolgte die Asphaltierung der Trag- und Deckschicht mit Bankettarbeiten, also Arbeiten an den Teilen links und rechts der Fahrbahn. Zuerst wurden die beiden Widerlagerbereiche bearbeitet, anschließend der weitere Verlauf der Geh- und Radwegeverbindung bis zur Veronikastraße.

Hervorzuheben sei der Verwaltung zufolge die Wiederverwendung von zwei Bahnschienen, die mit Naturstein eingefasst wurden und zukünftig mit einer Stauden- und Gräserpflanzung als Gestaltungselement dienen. Zuletzt wurden die Geländer des Brückenbauwerks auf den Widerlagern montiert und die Baustelleneinrichtung konnte zurückgebaut werden.

Radweg in Rüttenscheid verbindet Veronikastraße und Brücke an der A52 Essen-Süd

Die Pflanzung der Bäume, Stauden und Gräser sowie die Wiesen-Einsaat sind laut Stadt für das kommende Jahr geplant, damit die Vegetation dort anwachsen kann. Weitere Restarbeiten (zum Beispiel Markierungen auf der Asphaltfläche) sollen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Der Rat der Stadt Essen hatte sich im Dezember 2020 für den Bau und Baubeginn der Radwegverbindung Rommenhöller Gleis im Bereich zwischen der Veronikastraße und der Brücke an der A52-Anschlussstelle Essen-Süd in Rüttenscheid ausgesprochen. Die Strecke heißt so, weil sie auf dem alten Gleisanschluss zur ehemaligen CO2-Fabrik der Firma Rommenhöller verläuft.

Radweg bindet Bergerhausen und Rüttenscheid an die Grugatrasse an

Der Umbau der alten Bahntrasse soll einen kreuzungsfreien Geh- und Radwegeanschluss von der Veronikastraße bis zum S-Bahnhof Essen-Süd ermöglichen. Außerdem sollen die Stadtteile Bergerhausen und Rüttenscheid eine verkehrssichere Anbindung an die Hauptroute der Grugatrasse und damit einen direkten Zuweg nach Mülheim-Heißen und ins Ruhrtal bekommen.

Nebenbei wird die neue Wohnsiedlung „Parc Dunant“ an der Henri-Dunant-Straße angeschlossen. Bisher muss man dafür Nebenstraßen oder den Radweg an der Müller-Breslau-Straße benutzen, der allerdings nicht als sehr attraktiv gilt, weil er schlecht ausgebaut ist. Dennoch war der Umbau der alten Eisenbahnlinie wegen der vorhandenen Alternativen und der hohen Kosten durchaus nicht unumstritten.

Radweg in Essen-Rüttenscheid kostet über 2 Millionen Euro

Ursprünglich sollte das Projekt mit einer Gesamtsumme von 1,14 Millionen Euro auskommen. Einer Aufstellung vom Herbst 2022 zufolge verschlingt es aber nun 2,136 Millionen Euro. Der komplizierte Transport und die verteuerte Sanierung der Brücke sowie schließlich auch die Entsorgung von belasteten Materialien spielten bei der Kostenerhöhung die Hauptrolle. Unter anderem wurde an der Tiefenbeschichtung der Brücke über der Wittenbergstraße Rückstände von Asbestfasern gefunden.

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