Essen. 150 Jahre Villa Hügel: Jubiläumsprogramm lockte 160.000 Gäste. Einige der besonders nachgefragten Formate sollen auch 2024 fortgeführt werden.
Das einstige Wohnzimmer der Familie Krupp verwandelte sich in einen Kinosaal, der Vorplatz der Villa Hügel wurde zur Open-Air-Bühne, und auf der Fassade der altehrwürdigen Gebäudes sorgte eine Licht-Installation gleich zu Beginn des Jahres für Aufsehen: Zum 150. Bestehen der größten und berühmtesten Wohn-Immobilie Essens hat die Krupp-Stiftung im Jubiläumsjahr 2023 ein unfangreiches Veranstaltungsprogramm aufgelegt. Mehr als 160.000 Besucher nutzten die verschiedenen Angebote, rund 60.000 Gäste mehr als in einem normalen Hügel-Jahr. Vor allem die Führungen waren in Windeseile ausgebucht. „Wir waren überwältigt von der Resonanz“, sagt Stiftungs-Sprecherin Barbara Wolf. 2024 will man deshalb von den Erfahrungen profitieren und die Öffnung des Hauses weiterführen. Einige Angebote aus dem Jubiläumsjahr sollen erneut aufgelegt werden, aber auch neue Formate dazu kommen.
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Anfang Januar soll die Website mit neuen Angeboten freigeschaltet werden. Enormen Zuspruch dürften wiederum die diversen Führungsangebote erfahren. Unter dem Motto „Nie gesehene Räume“ bekamen die Besucher im Jubiläumsjahr beispielsweise Einblick in bislang verborgene Orte wie die Küche, das Kaiserbad oder den Chinaraum. Schon im Februar dieses Jahres waren nach Angaben der Stiftung alle öffentlichen Führungen bis zum Jahresende ausgebucht. Mehr als 2500 Führungen, darunter rund 1200 Sonderführungen konnten realisiert werden.
Gern wahrgenommen wurde auch das Angebot, die Villa Hügel an jedem 1. Freitag im Monat kostenlos zu besuchen. 13.000 Interessenten nutzten den eintrittsfreien Zugang. Im Rahmen von sechs Nachbarschaftsaktionen lud die Stiftung außerdem 500 Essenerinnen und Essener aus allen Stadtteilen zu Führungen und einem Glas Wein ein. Die Öffnung und Zugänglichkeit des historischen Ortes zu befördern, war schließlich eines der wesentlichen Anliegen im Jubiläumsjahr.
Populäres und Unterhaltsames wurde dabei mit künstlerisch Anspruchsvollem und historisch Lehrreichem verquickt. Die Vortragsreihen fanden ihr Publikum wie eine von dem aus Hongkong stammenden Künstler Samson Young speziell für das Jubiläum gefertigte Videoarbeit. Zudem wurde das Haus zur riesigen Kunstfläche: Die Transmedia Echtzeit Installation „kontraste“ , für die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeiner im Anschluss an den großen Festakt im Februar dieses Jahres den Lichtschalter drückte, lockte rund 25.000 Gäste in den Hügelpark. Das audiovisuelle Kunstwerk wurde von manchen Besuchern aber auch als recht speziell und sperrig empfunden.
Zugänglicher war das Angebot, die Obere Halle der Villa in einen Kinosaal zu verwandeln. 2500 Kinofans sahen Blockbuster wie „Shining“ oder auch „Downton Abbey“. Die in Zusammenarbeit mit der Lichtburg realisierten zehn Kinovorstellungen waren innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Das Angebot soll im September 2024 fortgesetzt werden, stellt Stiftungssprecherin Barbara Wolf in Aussicht.
Man habe im Jubiläumsjahr einen enormen Erfahrungsschatz gesammelt und wisse nun, was organisatorisch möglich ist und was nicht, so Wolf. Nicht fortgesetzt werden beispielsweise die Open-Air-Konzerte, die unter dem schlechten Wetter im Juli litten. Gleich zwei Auftritte fielen buchstäblich ins Wasser. „Zu kostenaufwendig und wetterabhängig“, urteilt die Stiftung.
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Langfristig investiert wurde in die digitale Transformation der altehrwürdigen Villa Hügel. Die speziell für das Jubiläum konzipierte Hügel-App wurde 30.000-mal downgeloadet. Augmented Reality, 3D-Elemente und 360-Grad-Panoramen bringen Vergangenes zum Vorschein und machen den Wandel des Hügels erlebbar. Die kostenfreie App steht Besuchern auch 2024 im freien WLAN der Villa Hügel zur Verfügung.
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Und auch an einem gastronomischen Angebot für Hügelbesucher wird 2024 wieder gearbeitet. Im Jubiläumsjahr hatte dort erstmals ein Foodtruck Aufstellung genommen. „Wir möchten das gerne fortsetzen und arbeiten gerade intensiv daran“, sagt Barbara Wolf.
Über das Jubiläumsjahr hinaus geplant ist außerdem das mit 1,5 Millionen Euro dotierte Förderprogramm „150 Jahre Villa Hügel – 150 Projekte für das Ruhrgebiet“. Mehr als 500 Einreichungen sind nach Angaben der Stiftung eingegangen. Die Projektauswahl wird 2024 vorgestellt.
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