Essen. Der Budenzauber in der Essener Innenstadt läuft seit rund einer Woche. Wir haben getestet, was man sich dort von 30 Euro leisten kann.
Seit Freitag, 17. November, laden rund 170 Stände auf dem Essener Weihnachtsmarkt zum Bummeln, Schlemmen und Verweilen ein. Die Preise auf dem Essener Weihnachtsmarkt sind im Gegensatz zum vergangenen Jahr trotz Inflation und allgemeiner Preissteigerungen größtenteils gleich geblieben – aber wie weit kommt man eigentlich mit 30 Euro? Unsere Volontärin Theresa Althaus hat den Selbsttest gemacht und die kulinarischen Angebote auf dem Essener Weihnachtsmarkt getestet. Ein Erfahrungsbericht.
- Der Essener Weihnachtsmarkt läuft seit dem 17. November in der Essener Innenstadt
- Rund 170 Buden sind auf dem Essener Weihnachtsmarkt 2023 aufgebaut
- Wir haben getestet, wie weit man auf dem Essener Weihnachtsmarkt 2023 mit 30 Euro kommt
Weihnachtsmarkt Essen 2023: Was man sich für 30 Euro kaufen kann
Es ist Montag, 13 Uhr, der Weihnachtsmarkt hat seit drei Tagen geöffnet und mein Magen knurrt: Ein passender Moment, um mal auf dem Essener Weihnachtsmarkt vorbeizuschauen. Dabei habe ich 30 Euro. Ich möchte schauen, wie weit ich mit diesem Geld komme und wie hoch die Preise auf dem Weihnachtsmarkt tatsächlich sind.
Die kulinarische Auswahl auf dem
Essener Weihnachtsmarkt
ist riesig, an jeder Ecke werde ich in eine neue Duftwolke gehüllt: Ich rieche heißen, in Öl gebratenen Nutella-Crêpe im einen Moment und geröstete, dampfende Maronen im nächsten. Meine hungrigen Geruchsknospen werden auf dem Essener Weihnachtsmarkt quasi pausenlos herausgefordert.
Um meinen leeren Magen zu füllen, beginne ich meinen Weihnachtsmarkt-Besuch, indem ich eine Portion „Pommes Spezial“ am Imbiss-Stand auf dem Kennedyplatz bestelle. Für 4 Euro bekomme ich die frittierten Kartoffelstäbchen, belegt mit Zwiebeln, einer Extraportion Mayonnaise und Ketchup. Die heißen Fritten füllen meinen Magen und mein erster Hunger ist gestillt.
Weihnachtsmarkt Essen 2023: So viel kostet ein Glühwein
Nach dem kulinarischen Auftakt beschließe ich, dass ich ein warmes Getränk gut gebrauchen kann. Es ist zwar nicht besonders kalt heute, um die 10 Grad, aber ich sehne mich nach dem wohlig-warmen Gefühl, das heiße Getränke in meinem Körper hinterlassen.
So laufe ich zum größten Glühwein-Stand des Essener Weihnachtsmarkts, jenem der Familie Ritter auf dem Kennedyplatz. Für 3,50 Euro bekomme ich 0,2 Liter Glühwein, obendrauf kommen 3,50 Euro Pfand für die Tasse. Der Glühwein ist exakt, wie ein Glühwein zu schmecken hat: dampfend-warm und würzig.
Als ich das Getränk geleert und den Pfand zurückgegeben habe, mache mich auf die Suche nach einem passenden Nachtisch. Am meisten lockt mich heute der Poffertjes-Stand, den es schon seit vielen Jahren auf dem Essener Weihnachtsmarkt gibt. Um meine Portion Poffertjes zu bekommen, muss ich mich an diesem Montagmittag sogar in einer kleinen Schlange an Menschen anstellen. Ich bestelle die klassische Portion Poffertjes mit Butter und Puderzucker für 4,50 Euro. Die kleinen, runden, fluffigen Pfannküchlein aus Holland schmecken so lecker, dass ich beinahe noch eine zweite Portion bestellen möchte.
Weihnachtsmarkt Essen 2023: Eine Fahrt mit dem Riesenrad kostet 6 Euro
Nach meinem üppigen Dessert ziehe ich Zwischenbilanz: 12 Euro habe ich bisher ausgegeben. Da bleiben noch 18 Euro übrig, die ich zu meinem Vergnügen einsetzen kann. Um meinem Magen eine Pause zu geben, mache ich mich auf den Weg an den Buden des Weihnachtsmarkts vorbei zum Riesenrad. Einen schönen Ausblick auf die Stadt habe ich immer gern – und jetzt, wo es noch nicht dunkel ist, habe ich von da oben sicherlich einen guten Überblick über Essen, denke ich.
Als erwachsene Person zahle ich für eine Riesenrad-Fahrt 6 Euro. Drei Runden darf ich mitfahren, bei der ersten Runde hält das Riesenrad sogar ein paar Minuten an, als ich oben angekommen bin. Ich kann das Ruhrgebiet bis nach Gelsenkirchen und Duisburg überblicken. Ich genieße die Fahrt und die Tatsache, dass der Himmel trotz des regnerischen Novembers am heutigen Tag blau ist.
Als meine Riesenrad-Fahrt zu Ende ist, habe ich insgesamt 18 Euro ausgegeben. Meine nächste Station führt mich zum Büdchen auf dem Kennedyplatz, an dem es heiße Maronen gibt. Ein Tütchen mit neun Esskastanien bekomme ich für 4 Euro. Eine Mitarbeiterin schöpft die Maronen aus der Pfanne ab und übergibt mir eine dampfende Tüte. Ich muss ein paar Minuten abwarten, bis ich die Kastanien anfassen und schälen kann, ohne mich zu verbrennen.
Preise auf dem Essener Weihnachtsmarkt 2023 kaum höher als im Vorjahr
Nun bleiben mir noch 8 Euro meines Budgets übrig. Bevor ich meinen Weihnachtsmarkt-Besuch beende, möchte ich mir noch meine liebste Süßigkeit für den Heimweg mitnehmen: gebrannte Mandeln. 100 Gramm der zuckerigen Leckerei bekomme ich auf dem Essener Weihnachtsmarkt für 4 Euro. Die Mandeln sind noch warm, als ich das Tütchen entgegennehme.
Obwohl ich schon verschiedenste Speisen getestet habe, habe ich noch immer satte 4 Euro übrig. Ich beschließe, dieses übrig gebliebene Geld dafür auszugeben, mir ein kleines Souvenir zu kaufen. Eine glitzernde Weihnachtsbaumkugel ist für den Preis noch drin.
Am Ende meines Rundgangs stelle ich fest: Teurer als im vergangenen Jahr ist ein ausgiebiger Weihnachtsmarkt-Besuch im Prinzip nicht. Die Preise für gebrannte Mandeln, Glühwein, Pommes, Poffertjes und die Riesenrad-Fahrt sind so geblieben wie im Vorjahr – nur für die Maronen habe ich dieses Jahr 50 Cent mehr bezahlt.