Essen. Nach den Terroranschlägen der Hamas auf Israel gab es in Essen eine Schweigeminute. Die Einladung des OB hatte zunächst für Irritationen gesorgt.
In der Marktkirche mitten in der Essener Innenstadt haben am Montagmittag (16.10.) zahlreiche Menschen an die Opfer des Krieges in Israel gedacht – im Rahmen einer Schweigeminute samt ökumenischem Friedensgebet der ev. und kath. Kirchen. Zu der Aktion um 12 Uhr hatte Oberbürgermeister Thomas Kufen aufgerufen. Auch Vertreter der jüdischen Gemeinde der Stadt sowie muslimischer Gemeinden waren vor Ort.
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Im Vorfeld hieß es in einem Aufruf des OB, dass die terroristischen Angriffe der Hamas auf Israel unermessliches Leid verursacht und eine neue Spirale der Gewalt entfacht haben. Die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten hätten auch die Essenerinnen und Essener zutiefst erschüttert. Diese Gewaltverbrechen verurteile die Stadtverwaltung stellvertretend für die Essener Bürgerschaft auf das Schärfste. Die Gedanken seien bei allen Menschen, die unter dieser schrecklichen Auseinandersetzung litten.
Einladung zur Schweigeminute: Formulierung sorgt für Irritationen
Die von der Hamas entfesselte Gewalt bringe Leid auf allen Seiten, sagte die Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises, Marion Greve, bei der Begrüßung in der Marktkirche am Mittag. Mit dem Entzünden von Kerzen brächten die Gläubigen ihre Trauer über die vielen Opfer vor Gott.
Für Irritationen hatte eine Formulierung von Oberbürgermeister Thomas Kufen in der schriftlichen Einladung zur Schweigeminute gesorgt. In einer ersten Fassung stand, man wolle an die Opfer der „Ausschreitungen“ in Israel erinnern. Zu Recht monierten etliche Leser – darunter Essens SPD-Vorsitzender Frank Müller – dass das Wort Ausschreitungen den Angriff auf Zivilisten nicht korrekt beschreibt und als Verharmlosung gewertet werden könne. Die Formulierung wurde dann geändert: Nun ging es um das „Gedenken an die Opfer der terroristischen Angriffe“.
Stadtsprecherin Silke Lenz sprach von einer „unglücklichen Formulierung“, die von der städtischen Pressestelle ohne böse Absicht in der Überschrift der Einladung verwendet worden war und die man rasch korrigiert habe. Dass es sich um keine bewusste Verharmlosung gehandelt habe, sehe man schon daran, dass im eigentlichen Text der Einladung auch bereits in der ersten Fassung korrekt von einem Terrorangriff die Rede war, so Lenz. (F.S./jop/dpa)
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