Essen. Die Kupferdreher Straße soll noch in diesem Jahr erneuert werden, zumindest provisorisch. Wie es danach mit dem geplanten Ausbau weitergeht.
Wer es noch nicht am eigenen Leib gespürt hat, hat es neuerdings schwarz auf weiß: „Straßenschäden“ steht neuerdings auf einem Schild an der Kupferdreher Straße zu lesen. Die Stadt hat es dort aufstellen lassen, was vor Ort durchaus für bittersüße Heiterkeit sorgt. Ist die Kupferdreher Straße doch seit Monaten eine Buckelpiste. Die Stadtwerke Essen haben sie so nach Kanalarbeiten hinterlassen.
Hier nun die gute Nachricht für Autofahrer, die um ihre Stoßdämpfer fürchten und für Anwohner, die von rumpelnden Lkw um den Schlaf gebracht werden: Ein Ende ist in Sicht. Wie das Amt für Straßen und Verkehr auf Anfragen der Redaktion mitteilt, soll die Holperstrecke noch im Herbst instandgesetzt werden, zumindest provisorisch - voraussichtlich Ende Oktober/Anfang November.
Zuletzt hatte die Interessengemeinschaft Kupferdreh Bahnhof mit einer Online-Petition ihrer Forderung nach einer zügigen Erneuerung der Fahrbahndecke Nachdruck verliehen. Ob dies die Entscheidung der Stadt beschleunigt hat, sei dahingestellt.
Die von der CDU ins Spiel gebrachte „Bypass-Lösung“ lässt sich nicht umsetzen
Von welcher Dauer das Provisorium sein wird, bleibt abzuwarten. Der Beschluss des Stadtrates zur Neugestaltung der Kupferdreher Straße steht nach wie vor aus. Die Stadtverwaltung hat, wie berichtet, vorgeschlagen, auf beiden Seiten der Fahrbahn so genannte Schutzstreifen zu markieren, damit Fahrradfahrer auf der Kupferdreher Straße sicherer radeln können. Weil dadurch zahlreiche Pkw-Stellplätze wegfallen würden, ist der Vorschlag umstritten.
Die CDU Kupferdreh/Byfang hatte deshalb eine sogenannte „Bypass-Lösung“ als mögliche Alternative ins Spiel gebracht. Die Idee: Der Radverkehr könnte an den westlich der Kupferdreher Straße gelegenen Gewerbegebieten vorbeigeführt werden. Die Stadt müsste dafür allerdings private Grundstücke erwerben.
Aber: „Die Bypass-Regelung ist leider nicht umsetzbar“, berichtet CDU-Ratsherr Dirk Kalweit nach Gesprächen mit dem Eigentümer. Der Zulieferverkehr spreche dagegen.
Fahrradinitiativen fordern die Ausweisung der Kupferdreher Straße als Fahrradstraße
Wie geht es weiter? Kalweit beschreibt die Stimmung in Kupferdreh als ambivalent. Die Initiative „Radentscheid Essen“ tritt dafür ein, die Kupferdreher Straße als Fahrradstraße auszuweisen. Am Freitag, 29. September, demonstrierten Radfahrer dafür mit einem Rundgang. Fahrradfahrer hätten auf der Fahrradstraße Vorrang vor dem Autoverkehr. Und es dürfte nicht schneller als 30 Km/h gefahren werden. Nach Angaben der Stadt wären gegebenenfalls Ladezonen einzurichten.
Laut Kalweit wird auch darüber diskutiert, nur einen Teil der Kupferdreher Straße zur Fahrradstraße zu machen, und zwar den Abschnitt zwischen der Straße Hinsbecker Löh und Poststraße. Auf der verbliebenen Strecke würden dann besagte Schutzstreifen markiert. Ausgang offen.
Die auf einer Bürgerversammlung formulierte Anregung, die Stadt möge die Kupferdreher Straße doch zur Einbahnstraße machen, wurde von der Verwaltung gar nicht erst aufgegriffen. Im Falle einer Sperrung der A44 würde die Kupferdreher Straße als Ausweichstrecke dienen.
Die Verwaltung rechnet damit, dass der Rat der Stadt im ersten Quartal 2024 einen Baubeschluss für die Umgestaltung der Kupferdreher Straße fassen wird. Danach würden die Bauleistungen öffentlich ausgeschrieben. Die Arbeiten sollen noch im Laufe des kommenden Jahres über die Bühne gehen.
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