In einer groß angelegten Aktion wurde jetzt der Hauptbahnhof Essen gesäubert. Erster Eindruck: Die Ergebnisse können sich sehen lassen – noch.
Nach der beispiellosen Reinigungs-Aktion, in der Stadt, Ruhrbahn und Deutsche Bahn den Hauptbahnhof und sein Umfeld gesäubert haben, sind die Ergebnisse durchaus vorzeigbar. Die Verantwortlichen zogen am Freitag eine positive Bilanz.
Am eindrucksvollsten ist das Putz-Ergebnis an der großen Treppe am Südausgang sichtbar, die regelmäßig von Trinkern besetzt ist. Sie sieht fast aus wie neu, nachdem sie seit Montag mit einem Hochdruck-Reiniger und Spezialgeräten bearbeitet wurde. Nur: Es sind am Donnerstag schon wieder neue Flecken zu erkennen, frische braune Flüssigkeit, wahrscheinlich Kaffee aus einem Pappbecher – immerhin: kein Urin.
Strahlend weiß präsentieren sich auch die weißen Säulen am Südausgang, die vorher mit Edding-Schmierereien und Aufklebern ausgesprochen unansehnlich geworden waren. Mitarbeiter der städtischen Reinigungsgesellschaft RGE hatten sie mit einem scharfen Reinigungsmittel gesäubert. Das gilt auch für die klobigen Säulen am Hauptbahnhof-Nordausgang – kein Graffiti mehr, keine Sticker, kein Dreck.
Die Abgänge zu den U-Bahn-Schächten an Nord- und Südseite des Bahnhofs: Frei von Graffiti und Schmierereien, nur die großen, querformatigen, blauen Leuchtkästen, auf denen „Essen Hauptbahnhof“ zu lesen ist, sind entweder gar nicht oder nur flüchtig gereinigt worden.
Am Südausgang ist der dunkle Steinboden im Umfeld des U-Bahn-Abgangs leider immer noch mit Flecken übersät, und der Raucherbereich hat offenbar keinen einzigen Putzlappen gesehen. Sogar Spinnweben flattern fröhlich in der milden Herbstluft, aber immerhin hat man den dicken Taubenkot beseitigt, der am Baugerüst klebte, das seit Jahren an der Rückseite des Kundencenters der Deutschen Bahn steht. Das Gerüst steht übrigens dort, weil es mit den Dach-Reparaturarbeiten nicht weitergeht, Lieferschwierigkeiten beim Material hatte es schon vor Monaten geheißen, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Tauben hier wieder neue Spuren hinterlassen. Siehe da: die ersten frischen Flecken sind längst zu sehen.
Zurück zur Nordseite: Die breite Treppe, die vom Willy-Brandt-Platz in den U-Bahn-Schacht führt, ist weiter voller Kaugummi – obwohl es heißt, auch diese Treppe sei gereinigt worden.
Die Stadt teilt mit, dass vor der Aktion bereits Papierkörbe erneuert wurden, und die Ruhrbahn hat die Geländer des U-Bahn-Zugangs auf der Nordseite neu gestrichen. Auch die Fahrkarten-Automaten im gesamten Bahnhofsbereich seien gereinigt worden.
Ein einziges Schrott-Rad – versehen mit einem Warnhinweis
Und noch mal an die Südseite: Auch die Beseitigung von Schrott-Fahrrädern, die seit Monaten an den Ständern vor sich hingammeln, gehörte zum Programm. Tatsächlich sehen wir bei unserer kurzen Stichprobe kein einziges Schrott-Rad – ach doch, eins: Ein rotes Damenrad mit Körbchen am Lenker, das Körbchen reichlich gefüllt mit alten Getränke-Dosen und Bäckertüten, am Lenker hat man ein laminiertes Schild in warnendem Orange angebracht: Schöne Grüße vom Ordnungsamt der Stadt Essen – „nach Feststellungen des Ordnungsamtes wurde dieses Fahrrad seit längerer Zeit nicht mehr bewegt. Sollte das Rad nicht innerhalb der nächsten vier Wochen entfernt werden, wird das Ordnungsamt das Fahrrad als Abfall einsammeln und nach drei Monaten endgültig entsorgen.“ Es ist fraglich, ob der Besitzer oder die Besitzerin diesen Warnhinweis je lesen wird.
Immerhin: Die Glasverkleidung am Aufzug, der vom Busbahnhof der Ruhrbahn in die Untergeschosse führt, glänzt fast, so sauber sind die Scheiben.
Die Stadt kündigt an, dass solche Reinigungs-Aktionen künftig „in regelmäßigen Abständen“ durchgeführt werden.
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