Essen. Pendler stören sich am Erscheinungsbild des Essener Hauptbahnhofs. In der Haupthalle fehlen große Teile der Deckenverkleidung.

Der Essener Hauptbahnhof zählt mit täglich mehr als 150.000 Reisenden zu den am meisten frequentierten Knotenpunkten im deutschen Schienenverkehr. Reisenden, die die lange Haupthalle durchschreiten und den Blick nach oben richten, fällt unweigerlich die sehr lückenhafte Deckenverkleidung auf. Pendler Ulrich Bornschein aus Essen ärgert sich schon lange darüber. In einer E-Mail an die Essener Lokalredaktion hat er sich jetzt über die mutmaßlich lange Leitung der Bahn beschwert.

Bahn: „Aktuell gibt es Planungen, die Deckenverkleidung wieder zu verschließen“

Hauptbahnhof Essen: Große Lücken klaffen in der Deckenverkleidung der Haupthalle.
Hauptbahnhof Essen: Große Lücken klaffen in der Deckenverkleidung der Haupthalle. © GN

„Seit geschätzt zwei Jahren sind die Deckenverkleidungen ganz oder teilweise entfernt worden, hängen Kabel und baumeln Videokameras von der Decke: in der Haupthalle, am Südeingang und im Fußgängertunnel Ost“, schreibt Bornschein. Als Pendler nach Duisburg nutze er den Essener Hauptbahnhof beinahe täglich. Seine Beobachtung: „Es finden keinerlei Arbeiten statt und ich habe den Eindruck, dass dies kein temporärer, sondern ein Dauerzustand ist.“

Ein Bahnsprecher bestätigt die Beobachtung des Pendlers, verspricht aber zugleich: „Aktuell gibt es Planungen, die Deckenverkleidung wieder zu verschließen.“ Das sei allerdings erst Ende 2024 der Fall.

Bei der Konstruktion im Essener Hauptbahnhof handele es sich technisch betrachtet um eine Brücke. „Diese muss, wie alle Brückenbauwerke, turnusgemäß auf Herz und Nieren geprüft werden. Durch diese Inspektion erhalten wir einen Überblick über den Zustand des Bauwerks“, erläutert der Bahnsprecher. Die Monitoringmaßnahmen liefen derzeit noch.

Bahn widerspricht: „Wir stellen weniger Graffiti und Schmierereien fest“

Nicht nur wegen der offenen Deckenverkleidung ist Ulrich Bornschein unzufrieden mit dem Erscheinungsbild des Hauptbahnhofs. Er erinnert daran, dass dieser 2008/2009 mit hohem Aufwand modernisiert und komplett umgebaut worden war. Nun gebe es Graffiti, Müll, Urin-Gestank und Pflanzenwildwuchs an den Prellböcken. Für Bornschein alles andere als eine gute Visitenkarte. Solange sich dieser Zustand nicht bessere, brauche man nicht über neue Werbeslogans auf dem Handelshof nachzudenken, polemisiert er. „Es wird einem als Essener verdammt schwer gemacht noch stolz zu sein“, fügt der bekennende Lokalpatriot hinzu.

Die Bahn tritt den Behauptungen des Essener Pendlers entgegen und sagt: „Am Hauptbahnhof stellen wir – aufgrund der sozialen Kontrolle – weniger Graffiti und Schmierereien fest.“ Grundsätzlich seien Reinigungsteams am Essener Hauptbahnhof bis spät in den Abend unterwegs. Grober Müll werde umgehend entfernt und Abfallbehälter würden geleert. „Sollte es dennoch zu Schmierereien kommen, werden diese von unseren Mitarbeitenden so schnell wie möglich entfernt“, so der Bahnsprecher.

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