Essen. Der Seeed-Sänger trat im Seaside Beach am Baldeneysee auf und sorgte nicht nur mit dem „Haus am See“ für Jubel. Was das Konzert besonders machte.
- Seeed-Sänger Peter Fox hat ein Solo-Konzert am Baldeneysee gegeben.
- 20.000 Fans jubelten ihm begeistert zu.
- Großes Lob gab es auch für die Musiker auf der Bühne im Seaside Beach.
Im Rahmen seiner „Love Songs“-Tour gab Peter Fox ein Konzert im ausverkauften Seaside Beach am Baldeneysee in Essen. Die Fans erlebten einen spannenden Abend mit bekannten Liedern, aber auch einigen Überraschungen.
Es ist kein „Haus am See“, sondern eine Bühne am See. Aber es gibt wohl keinen Ort, der dem Herz erwärmenden, neo-hippieesken Ambiente in Peter Fox’ Klassiker „Haus am See“ besser entsprochen hätte, als das Open-Air-Areal vom Seaside Beach am Baldeneysee.
Rund 20.000 Fans wollen Peter Fox beim Konzert am Baldeneysee in Essen sehen
Dass keine Orangenbaumblätter, sondern reichlich Leergutteile auf dem Weg liegen, übersieht man geflissentlich, denn schließlich sind nicht nur 20 Kinder und 100 Cricket spielende Enkel gekommen, sondern rund 20.000 Fans, die Peter Fox, der im Pyjama und seidig glänzendem Morgenmantel auftritt, bejubeln.
Fox gehört mit Abstand zu den profiliertesten Sängern der Rap- und Dancehall-Szene hierzulande, und auch mit fast 52 Jahren scheint er in vollendeter Lässigkeit förmlich über die Bühne zu schweben – wenn er nicht gerade konditionsstark springt. Nach Erfolgen mit Seeed sowie als solistischer Stadtaffe kann er mit den „Love Songs“ seines zweiten Solo-Albums seine Fangemeinde erneut begeistern.
Eine Fotostrecke zum Konzert von Peter Fox finden Sie hier:
Peter Fox spielt am Seaside Beach
Mit „Love Songs“ vollführt er den Brückenschlag von bekannten Dancehall- und Reggae-Stilistiken hin zu einem neuen, mehr auf kraftvolle Polyrhythmik setzenden Sound, den die exzellente Band jedoch mit spielerischer Leichtigkeit umsetzt. Bei Seeed-Coverversionen wie „Augenbling“ oder dem aktuellen Hit „Zukunft Pink“ sind die Bläsereinsätze allerdings digital generiert.
„Liebes Ruhrgebiet, endlich sind wir da“, begrüßt Pierre Baigorry, so Peter Fox bürgerlich, das Publikum und startet mit „Vergessen wie“ die sommerlich unbeschwerte Mischung aus Pyjama- und Strand-Party. Auch wenn „Stadtaffe“ immerhin die kleine Ewigkeit von 15 Jahren zurückliegt, hat der schlaue „Fuchs“ nichts vergessen, und seine Zweifel, ob er denn in seinem Alter noch cool sein kann, entpuppen sich eindeutig als Koketterie.
Oft geht eine Woge der Begeisterung durch das Publikum im Seaside Beach
Auch bei „Weiße Fahnen“ kann er zufrieden konstatieren, dass die ausgelassen feiernde Fan-Gemeinde kein bisschen mit den neuen Liedern fremdelt. Natürlich geht eine Woge der Begeisterung durch das Publikum, als Fox mit dem Klassiker „Schwarz zu Blau“ Grüße aus seiner Heimatstadt Berlin nach Essen übermittelt. „Guten Morgen Berlin, du kannst so hässlich sein“, wird, wie manches andere Lied im neuen Arrangement, mit Basssounds unterlegt, die mehr „Wumms“ haben als alle Ankündigungen des Bundeskanzlers zusammen.
Wie ein hinduistischer Yogi, der vorgibt, nur mittels Willenskraft sich im Schneidersitz in die Luft abheben zu können, tänzelt Fox über die Bühne, mit einer entspannten Leichtigkeit, die glauben macht, dass seine Füße tatsächlich kaum den Boden zu berühren. Seine Dance-Moves sind frei von einstudierten Posen gängiger Show-Choreographien und reflektieren unverfälscht die innere Verbundenheit des Sängers mit seiner Musik.
Eine exzellente Tanz-Truppe animiert nicht nur das Publikum zum Mitmachen, sondern liefert auch den perfekten Rahmen für die Fox’sche House-Party, zu der auch tanzwillige Fans auf die Bühne gebeten werden. Seine Songs treffen zielgenau die Befindlichkeiten vieler Fans, inhaltlich werden romantische Sehnsüchte ebenso thematisiert wie die Hoffnung auf eine positive Zukunft in problembeladenen Zeiten.
Jubelnde Fans feiern den Sänger von Seeed bei seinem Solo-Auftritt
Sie haben nicht den Hauch von schalen Klischees, sondern bieten immer wieder Überraschungen, etwa wenn er bei der ersten Zugabe „Toscana Fanboys“, dass er für diesen Abend in „Baldeneysee Fanboys“ umgetauft hat, zunächst wie Paolo Conte raunt und dann auch noch Adriano Celentano ins Spiel bringt. Zum Finale fühlen sich die frenetisch jubelnden Fans tatsächlich wie nach einer Party der Liebe im idyllischen Fox’schen Haus am See.
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