Rees. Über 250 Besucher lauschten Freitag dem Stand-up-Comedy-Programm von Barbara Ruscher im Reeser Bürgerhaus. Auch Europa-Wahl war Thema.
Über 250 Besucher lauschten am Freitagabend dem Stand-up-Comedy-Programm von Barbara Ruscher im Reeser Bürgerhaus. Im Rahmen von „WDR2 Lachen Live“ präsentierte sie ihr Programm „Mutter ist die Bestie“ in der „Carnegie Hall von Rees“. Sie freute sich über das Live-Publikum: „Erst wenn das letzte freie Theater pleite ist, der letzte Bühnentechniker umschult und der letzte Schauspieler Hartz IV beantragt hat, könnt ihr zuhause Frauentausch und die Geissens gucken und feststellen, dass RTLZWEI mit Kultur so viel zu tun hat wie Fußpilz mit veganer Ernährung“.
Passend zum Namen des Programms ging die Alleinerziehende auf ihre Freuden und Leiden als Mutter ein. „Mein Sohn hat mich neulich gefragt, was Steuern sind. Ich habe dann 43 Prozent von seinem Schokoriegel abgebissen“. Sie berichtete auch, dass sie als zweifache Mutter lernen musste, wie Kindergeburtstage heute veranstaltet werden. Die Eltern versuchten sich gegenseitig mit der aufwendigsten und teuersten Party zu übertrumpfen. Am Ende erhielt jedes Kind meist noch einen Beutel mit Give-Aways. Sie kannte das nicht und antwortete auf die Frage „Wo ist denn mein Tütchen?“ mit „Du bist doch noch viel zu klein fürs Kiffen“. Jetzt kennt die den Brauch: „Ich verteile demnächst die Tütchen vorher an die Kinder, mit Ritalin als Beruhigungsmittel“.
Lehramtsstudium absolviert
Als alleinerziehende Mutter betitelte sie sich als „Single Mum“ und wetterte gegen „Übermütter mit Mütter-Tourette“. „150.000 Ehen werden jährlich in Deutschland geschieden. Und das sind erst mal nur die von Gerhard Schröder“, so Ruscher. Die 55-jährige Kölnerin absolvierte übrigens ein Lehramtsstudium in den Fächern Musik und Germanistik. Doch anstatt Lehrerin zu werden, steht sie seit 26 Jahren als Kabarettistin auf der Bühne. Durch zahlreiche Auftritte- und Radiosendungen wurde sie bundesweit bekannt und heimste viele Preise ein. Bereits 2016 war sie in Rees zu Gast, damals spielte sie ihr Programm „Ekstase ist nur eine Phase“ auf Einladung des Millinger Heimatvereins vor der Burgruine Empel. Barbara Ruscher hat auch bereits mehrere Bücher veröffentlicht.
Währen ihres zweistündigen Programms sang sie einige lustige Musikstücke, bei denen es mal um Steuersünder, Fitness-Tracker oder um ein Liegerad ging. Sie begleitete sich dabei auf dem Flügel, einer Ukulele oder auf einer Fahrradpumpe.
Viel Applaus
Ruscher ging auch auf aktuelle Themen ein. Bezüglich der bevorstehenden Europawahl sollen demokratische Parteien gewählt werden: „Viele der jungen Leute wählen jetzt die FDP. Man muss denen sagen: Leute, das Gelbe, das sind nicht die Minions“. Zu rechtspopulistischen Parteien meinte sie „Dummheit ist ein nachwachsender Rohstoff“ und „Wer seine Sätze mit ‚Ich bin kein Nazi aber…‘ beginnt, sagt auch ‚ich bin nicht die hellste Torte, aber ich leuchte am gernsten“`.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg
- Emmerich: Zwölf Wohnungen in alter Polizeiwache zum Schnäppchenpreis
- Emmerich: Das sind die schönsten Fotos vom Königsschießen in Praest
- Kreis Kleve: Raderlebnistag Niederrhein mit 21 Routen geplant
- Rees: Die NRZ verlost Karten fürs Haldern Pop Festival 2024
Mit ihren zahlreichen Gags und außergewöhnlichen Lieder begeisterte Barbara Ruscher durchgehend das Publikum. Sie erhielt viel Applaus und bedankte sich dafür mit dem Lied „Thermomix“ beim Publikum.