Emmerich. Embricana Emmerich feierte Jubiläum samt Poolparty. Die Saunalandschaft brach Besucher-Rekord. Wie viele Gäste das Freizeitbad zählte.

Ins Donnerloch springen, sich die Kiemen aus dem Leib schwimmen oder gemeinsam verdampfen. Das Emmericher Embricana lässt weder Wasserflöhe noch Entspannungssuchende im Regen stehen – außer es ist gewünscht. Dann schafft die Vorrichtung im Innenbecken Abhilfe. Jetzt feierte das Freizeitbad 30-jähriges-Jubiläum und ist noch immer mit allen Wassern gewaschen. Am Wochenende tauchten Besucher erst in die Geschichte und dann auf großer Poolparty ab.

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Einst funkelte am Nollenburger Weg die Wasseroberfläche eines großen Mehrzweckbeckens im Freien. Nebendran ein Sprungbrett, blieben Flöhe und Ratten dennoch fern. Eigentlich etwas Gutes, wären damit nicht die leidenschaftlichen Schwimmer gemeint. Nach der Eröffnung des ersten Badeorts 1961 verhielten sich die Besucherzahlen rückläufig. Anlässlich des Jubiläums ins Archiv abgetaucht, verloren sich an einem Wochenende mit Höchsttemperaturen gerade zwei Schwimmer ins Bad. Stille Wasser sind tief, dachte sich der Stadtrat, der daraufhin sanierte. Die Stadtwerke übernahmen.

Mehr als 40.000 Besucher

1994 eröffnete das Embricana, eine tropische Version des traditionellen Stadtnamens. Fünf Jahre später zählte das Schwimmbad den millionsten Besucher. „Seitdem entwickelt sich das Bad kontinuierlich weiter“, freute sich Bürgermeister Peter Hinze. So kamen 2004 Kids-World und Rutschenturm hinzu, 2011 die Saunalandschaft. Da arbeiten übrigens echte Weltmeister. Bei den Aufguß-Meisterschaften in Berlin räumen Mitarbeiter immer wieder den Titel ab. „So erreicht die Marke Embricana eine Bekanntheit über die Stadtgrenzen hinaus“, lobte Steffen Borth, Geschäftsführer der Emmericher Stadtwerke.

Wir werden wieder Rekordzahlen brechen
Steffen Borth - Geschäftsführer der Stadtwerke

Kein Wunder, dass Gäste „von weit über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus ins Embricana reisen“. Besonders fürs Panorama der Saunalandschaft. Erstmalig seit Eröffnung hatte die im letzten Jahr mehr als 40.000 Besucher. Ein Wert, der voraussichtlich erneut übertroffen wird: „Wir werden wieder Rekordzahlen brechen.“ Die Preise, darauf lege das Unternehmen wert, bleiben trotz Energiekosten wie auch die Vorjahre gleich. Immerhin soll es sich jeder leisten können, in Gesundheit und Freizeit zu investieren.

Zum Jubiläum gab‘s auch Blumen.
Zum Jubiläum gab‘s auch Blumen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Große Poolparty für einen Euro

Was das Wässerchen trübt, ist der Fachkräftemangel. Eine Herausforderung, der das Embricana mit breiterem Ausbildungsangebot begegnet. Wer dachte, ein Schwimmbad bestehe nur aus Becken, der liegt nämlich falsch. Zuletzt schloss beispielsweise erstmals ein Koch seine Ausbildung im Emmericher Freizeitbad ab. „Unser Wort haben Sie, dass wir die Attraktivität des Schwimmbads auch weiterhin beibehalten“, richtete sich Borth an die Gäste.

Etwas anderes bliebe ihnen wahrscheilich auch gar nicht übrig. Nun, wo das Embricana laut Hinze zum „zentralen Anlaufpunkt im sozialen und sportlichen Leben der Stadt“ gehört, werfe man die Bürger ohne diese „Perle“ ins kalte Wasser. Wo sonst kann vor der Haustür getobt werden, bis Sorgen und Fingerkuppen gleichermaßen aufweichen? Für Besucher ging das am Sonntag besonders auf der Poolparty. Kinder zahlten nur einen Euro Eintritt, ab Mittag schlug ein buntes Animationsprogramm samt Discoteam Wellen. Sogar Landratten kamen mit Hüpfburg und Fotobox auf ihre Kosten. So oder so kocht das Embricana auch nur mit Wasser – aber wie.