Emmerich. 70er-Jahre-Bands wie Guru Guru, Kraan oder Can wurden unter dem Label „Krautrock“ beworben. Wie das aussieht, zeigt das Emmericher PAN.

Das PAN rockt. Und zwar bald so richtig. Daher dürfen sich neben Kunstfreunden nun auch Musikfreunde über die anstehende Ausstellung im Plakatmuseum an der Agnetenstraße freuen. Unter dem Titel „German Underground Concert Posters“ werden über 100 Krautrock-Konzert-Plakate von Gerd Siekmann und Sebastian Köpcke, welche aus den Jahren von 1968 bis 1981 stammen, vom 25. Juli bis 15. Dezember ausgestellt.

Über 100 Konzert-Plakate werden im PAN zu sehen sein.   
Über 100 Konzert-Plakate werden im PAN zu sehen sein.    © Sammlung Siekmann

Für jene, die es nicht wissen: 70er-Jahre-Bands wie Guru Guru, Kraan oder Can wurden seinerzeit unter dem Label „Krautrock“ beworben. „Krauts“ war während des Zweiten Weltkriegs das gängige Schimpfwort für die Deutschen. Mit Beginn der 1970er Jahre setzte die Plattenindustrie „Krautrock“ als Schlagwort für ihre Werbekampagnen ein.

Krautrock in Plakatform

Die 68er-Bewegung hatte auch der deutschen Musik zu einem neuen Aufbruch verholfen – alles wurde zur Disposition gestellt, alles sollte neu und anders werden. Musiker und Bands verweigerten sich genormten Lebensentwürfen. Wie Krautrock aussieht, zeigt jetzt das PAN-Museum in Emmerich.

Stars in Stripes

Vom 19. September bis 17. November wird „der Streifenkünstler“ Ralf Leidinger zu Gast im PAN sein. Er bringt Größen wie Karl Lagerfeld, Udo Lindenberg oder auch Audrey Hepburn mittels seiner besonderen Schwarz-Weiß-Technik auf die Leinwand. Zu sehen sind sie auch in Emmerich unter dem Titel „Stars in Stripes“.

Leidinger wurde 1965 in Neunkirchen/Saar geboren. Bereits als Kind war er nur am Malen und als er mit Anfang 20 nach Berlin zog, entdeckte er das Airbrushen als zusätzliche Bereicherung für sich. 2015 widmete er sich ganz der Malerei auf Leinwand und nachdem bei seiner ersten Ausstellung eine Kuratorin bemerkt hatte, dass er zwar wunderschön malen kann, aber eigentlich keinen eigenen Stil hat, wurde sein Stil „Body-Lines” ins Leben gerufen. Ralf Leidinger möchte beweisen, dass man auch mit nur zwei Farben Emotionen und Raumgefühl in ein Bild bringen kann.

In Plakatform, versteht sich. Versierte Gestalter, wie Jürgen Spohn, Reinhard Hippen, Karl Oskar Blase, Holger Matthies, Jürgen und Falk Rogner, Günther Kieser und Emil Schult, schufen ikonografische Plakate von großer visueller Kraft. Oftmals wurden Konzertplakate aber auch mit dem trotzigen Mut des Autodidakten selbst gebastelt. So entstanden Zeitdokumente mit einer ganz eigenen Ästhetik, die hier in der Ausstellung thematisiert werden.

Die Krautrock-Konzert-Plakate von Gerd Siekmann und Sebastian Köpcke sind ab Ende Juli in Emmerich zu sehen.
Die Krautrock-Konzert-Plakate von Gerd Siekmann und Sebastian Köpcke sind ab Ende Juli in Emmerich zu sehen. © Sammlung Siekmann

Museum nimmt Kinderrechte in den Fokus

Doch das ist nicht alles. Das PAN hat für die kommenden Monate nämlich noch mehr im Programm. Und das richtet sich vor allem an die jungen Besucher. Das Museum veranstaltet in diesem Jahr nämlich vier museumspädagogische Projekte zum Thema Kinderrechte mit dem Team Raumstation.

Den Auftakt machen Studierende der Hochschule Rhein-Waal des Studiengangs Kindheitspädagogik. Sie entwickeln im Rahmen des Moduls ästhetische und kulturelle Bildung im Seminar Kunstpädagogik unter der Leitung von Dagmar Nieke (Kindheits- und Medienpädagogin) eine interaktive Ausstellung zum Thema Kinderrechte.

Interaktive Ausstellung für Kinder

Die Vernissage zur interaktiven Ausstellung für Kinder ist am 21. Juni, von 14 bis 17 Uhr und bietet allen Interessierten die Möglichkeit der interaktiven Auseinandersetzung mit den Rechten der Kinder. Zu sehen ist die Ausstellung bis 31. Juli. Im August und September setzen sich dann Emmericher Kita- und Schulkinder kreativ mit den Kinderrechten auseinander.

An jeweils einem Tag wird das Team Raumstation mit Schülern der Leegmeerschule, Kindern der Kindertagesstätte Sterntaler und Schülern der Gesamtschule Emmerich im PAN zu den Kinderrechten arbeiten. Auch hier gibt es dann wieder eine Ausstellung, die am 20. September von 14 bis 17 Uhr geöffnet ist. Zu sehen ist die Ausstellung bis 30. Oktober.

Stadtplanung aus Kindersicht

Zudem wird es einen Workshop (8. November) geben, dessen junge Teilnehmer einen Stadtplan aus Kindersicht erstellen sollen. Und am 20. November sind ebenso zum Tag der Kinderrechte Aktionen geplant. Und damit nicht genug. Am 2. November steht dann noch ein Pen&Paper-Event im PAN an. Von 14 bis 18 Uhr werden besondere Spieleangebote im PAN gemacht.