Emmerich. Italienisches Lokal Vitas an der Rheinpromenade hat jetzt ein Inhabertrio. Wie es „die beste Pizza am Unteren Niederrhein“ backen will.

Das schmeckt nach mehr. Das Restaurant Vitas an der Rheinpromenade hat jetzt ein Inhaber-Trio. Denn Dogan Tolukan aus Kleve hat die beiden Emmericher Unternehmer Yannic Reims und Daniel Buscher ins Boot geholt.

Für Reims und Buscher, die wie berichtet sehr erfolgreich mit der Firma Reinigungslösung-Dienstleistung GmbH sind, schließt sich ein Kreis: „Als wir 2019 über erste Start up-Visionen gesprochen haben, saßen wir oft im Vitas, haben hier am Laptop gearbeitet“, schildert Reims (27). Es entstanden gute Kontakte zu Tolukan (40) und Hasan Akbasli, „die gute Seele des Lokals, das Gesicht“, so Buscher (29): „Ich habe aus Spaß gesagt: ‚Wir kaufen den Laden‘. Aber ein bisschen Ernst war schon dabei.“

Neuer Koch, demnächst neue Speisekarte

Im ersten Moment haben sie zusammen darüber gelacht. „Nach einer Woche fragte Dogan, ob wir das ernst meinten.“ Denn der Klever brauchte operative Hilfe. Sie tauschten ihre Ideen aus, entwickelten Strategien – es passte. Seit 1. Mai sind Buscher, Reims und Tolukan je zu einem Drittel Inhaber. Und so lasse sich die Leidenschaft, mit der das Lokal schon geführt werde, mit durch die Stabilität, die die beiden Manager aus ihrer Berufserfahrung mitbringen, untermauern. Reims und Buscher haben zum Beispiel schon unter Beweis gestellt, wie man trotz angespannter Marktlage Personal finden könne.

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Es ist Zeit für frischen Wind. Ein neuer Koch aus Italien hat übernommen und seine Frau als Verstärkung in der Küche mitgebracht. Gemeinsam werde die Speisekarte überarbeitet. Im Juni oder Juli werde das dann umgesetzt, so Buscher. Es werde mehr Aktionsgerichte geben, mehr Leckereien, die zur Saison passen: „Wir wollen die Individualität der Kunden annehmen“, erklärt Reims.

Auf diesem Plateau möchten die drei Betreiber des Vitas auch sechs Tische aufstellen.
Auf diesem Plateau möchten die drei Betreiber des Vitas auch sechs Tische aufstellen. © (...) | mavi

Ofenbauer schwärmt vom verbesserten Ofen

Die beiden Emmericher kennen sich in der Lebensmitteltechnologie aus, haben gemeinsam bei Fruitarom gelernt, verstehen also den Wert, den Technik haben kann. „Der Ofenbauer war hier. Es wird ein Upgrade geben. Der Ofenbauer meint, dass wir die beste Pizza am Unteren Niederrhein haben werden“, sagt Buscher. So gut sei der Ofen. Zudem habe man die Rezeptur des Pizzateiges etwas justiert, so dass der Teig intensiver schmecke: „Man schmeckt die Liebe“, findet Buscher.

Spannend für viele Emmericher: Noch in dieser Woche wird ein Lieferdienst gestartet, der Pizza und Co. auch nach Hause bringt. „Wir werden sogar Cocktails liefern“, kündigt Buscher an.

Public Viewing zur EM ist denkbar

Auch über Events werde nachgedacht. Ein Public Viewing zur Fußball-Europameisterschaft sei etwa möglich. Oder ein Aktion zu Emmerich im Lichterglanz. „Wir wollen mal was anderes probieren“, sagt Reims.

Vitas möchte Plateau mitnutzen

Ein weiteres Ziel hat das Trio: Sie wollen das Promenaden-Plateau vor dem Lokal, wo die Strandkörbe stehen, für die Außengastronomie mit nutzen. Tolukan: „Das hatte wir in Corona schon mal in 2020. Das lief sehr gut.“

Aktuell hält das Lokal 90 Plätze innen und 48 Plätze außen vor. Weitere sechs Tische auf dem Plateau würden auch der Belebung der Promenade dienen und vor dem andauernden Vandalismus an den Strandkörben etwas schützen.

Wichtig ist dem Trio auch der Umgang mit den Mitbewerbern an der Rheinpromenade: „Wir sehen uns nicht als Konkurrenten. Wir wollen Ideen austauschen, einen Funken entzünden, dass wir zusammen etwas schaffen und so den Tourismus in Emmerich ankurbeln“, kündigt Buscher eine Initiative an.

Vitas könnte eine Kette werden

Mit den neuen Mitinhabern spielen unternehmerische Visionen eine noch größere Rolle: „Wir wollen das Vitas weiter ausbauen, eine Kette ist eventuell denkbar“, glaubt Buscher, der eine vergleichbare Einrichtung mit offener Küche und moderner italienischer Küche im Sinn hat. „Der Name Vitas ist schön für ein Branding“, denkt auch Reims. „Das Vitas hat unheimliches Potenzial. Das Marketing ist etwas untergegangen“, sieht der 29-Jährige einen wichtigen Ansatz.

Spürbar ist der Elan, mit dem Yannic Reims, Daniel Buscher, Dogan Tolukan mit ihrem Team die Projekte angehen wollen. Der Gewinner kann ja nur der Kunde sein.