Rees. Vor einem Jahr öffnete die Pflegeeinrichtung an der Sahlerstraße 6 in Rees. Heute werden täglich 18 Gäste betreut. Wie es läuft.
Gerade eben noch steht sie in der Küche und vertritt die Köchin, da ist Angela Lause schon wieder im Büro. Die 55-Jährige hat wirklich alle Hände voll zu tun. Ziemlich exakt vor einem Jahr hat die neue Tagespflege-Einrichtung, die Lause an der Sahlerstraße in Rees betreibt, ihren Betrieb aufgenommen.
„Es läuft wirklich richtig gut“, freut sich die gelernte Altenpflegerin über den Erfolg. 60 Gäste, wie sie die Frauen und Männer im Haus liebevoll bezeichnet, werden von ihr und ihrem siebenköpfigen Team betreut. Und die zwischen 65 und 98 Jahre alten Frauen und Männer fühlen sich offensichtlich richtig wohl in den modernen und hellen Räumen im Untergeschoss der früheren Schule 2000 - und das nicht nur, weil es in der Jubelwoche jeden Tag ein anderes Spargel-Gericht gibt.
„In allen Bereichen hohe Qualität“
„Wir sind da. Und alles, wirklich alles ist genauso so, wir wir es haben wollten“, freut sich Angela Lause. „Weil es in allen Bereichen die hohe Qualität gibt, die ich geplant habe“, erzählt die Frau, die in ihrem Berufsleben schon mal eine ähnliche Einrichtung als Angestellte geleitet hatte, aber auch als Dozentin bei verschiedenen Pflegeschulen beschäftigt war. Jetzt leitet sie die Einrichtung.
Wobei sie sich ebenso wie ihr Team aus Altenpflegerinnen, einer Krankenschwester, einer Gerontopsychatrischen Fachkraft und Betreuungskräften als Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Mobilität der Gäste konzentriert.
Erfolge schon sichtbar
„Da sind wir total erfolgreich“, gerät sie regelrecht ins Schwärmen. Jeder sehe und spüre die auch sichtbaren Erfolge, wenn die Senioren mit dem Rollator unterwegs sind. Das liege an den vielen Angeboten wie etwa Yoga auf dem Stuhl, Zirkeltraining, aber auch Koordinations-Training und Balance-Übungen. „Und jeder macht das, was gut für ihn ist. Sportler des Jahres muss hier keiner werden“, meint sie.
Ihre Gäste kommen zum größten Teil aus Rees und den Ortsteilen, aber auch aus Wesel und Kalkar. „Der Fahrdienst klappt hervorragend“, zieht sie nach einem Jahr Bilanz. Das Schöne: Die Gäste kennen sich überwiegend untereinander, „viele sind sogar hier in der ehemaligen Grundschule gewesen, sogar teilweise zur gleichen Zeit“. Langeweile komme jedenfalls nie auf. Die Nachfrage nach einem Platz in der Tagespflege liege übrigens deutlich über den Erwartungen.
Team ist vollständig
Etwas, was man in diesen Zeiten kaum hört, egal in welcher Branche, erstaunt: „Wir haben unser Team zusammen und suchen zur Zeit keine Mitarbeiter mehr“, hebt Angela Lause hervor. Alle würden tolle Arbeit leisten, „unser Team hat sich gefunden“. Kunsttherapie, Musizieren, Gymnastik und Gedächtnis-Training: Die Gäste nehmen die Angebote an, auch rehabilitierende Hilfe, für die es eigens einen Therapieraum gibt.
Dass man in der Tagespflege-Einrichtung gute Arbeit leistet, hat sich über die Stadtgrenze von Rees bereits herumgesprochen. Der Landesverband Alzheimer-Gesellschaft NRW hat Kontakt zu Angela Lause aufgenommen, wird jetzt einen Stützpunkt bei ihr einrichten. „Hier entsteht eine Selbsthilfe-Gruppe für Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen“, erzählt die 55-Jährige. Die Gruppe werde sich wohl einmal im Monat treffen.
Realschüler bauten Hochbeet
Etwas ungeduldig ist Angela Lause dann doch, übrigens auch ihre Kolleginnen und die Gäste auch. „Das Wetter muss langsam besser werden“, findet sie. Denn die Außenterrassen sind bereits fertig, auf einer steht ein Hochbeet, gebaut von Schülern der Reeser Realschule. Nur die Sitzecke unter der Trauerweide vor dem Eingang fehlt noch.
„Wegen des nassen Wetters konnte das noch nicht gepflastert werden“, sagt sie. Aber ihr Vermieter, der Investor und Projektentwickler Johannes Hütten, habe schon angekündigt, dass er jetzt schnell alles nach ihren Wünschen herrichten wird. Dann kann der Frühling ja kommen.
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